München – Seit Juli können sich BMW-Fahrer und Mitfahrer in Standpausen die Zeit mit Computerspielen auf dem Curved Display des Fahrzeugs vertreiben und ihre Smartphones als Controller nutzen. Die Funktion ist zum Start der neuen BMW 5er Reihe erstmalig verfügbar und wird sukzessiv für weitere Modelle angeboten. Die Innovation belegt den Erfolg des Venture-Client-Modells, das der Automobilhersteller für die BMW Startup Garage selbst entwickelt hat.
Schneller Zugang zu Startup-Ideen für BMW Group
Das Besondere an dieser Form der Zusammenarbeit: Gründerinnen und Gründer behalten die Anteile an ihrem Unternehmen, denn BMW beteiligt sich nicht als Investor, sondern wird Kunde („Venture Client”). „Die Startup Garage treibt die Integration von Top-Startup-Technologien in der gesamten Organisation voran“, sagt Toni Plöchl, Startup Manager R&D bei BMW. Bei der Realisierung unterstützt BMW Startups mit dem geballten Knowhow eines internationalen Automobilkonzerns und bekommt im Gegenzug schnellen Zugang zu neuen Ideen.
„Es war beeindruckend, wie schnell wir über die BMW Startup Garage mit der BMW-Forschungsabteilung zusammenarbeiten konnten. Nur so konnte die AirConsole-Lösung für In-Car-Gaming schnellstmöglich vom Prototyp in die BMW-Serienentwicklung kommen“, sagt Anthony Cliquot, CEO von N-Dream, dem Unternehmen hinter AirConsole.
Auch BMW profitierte von der Herangehensweise des Startups. Plöchl: „Durch das Venture-Client-Modell konnte die Proof-of-Concept-Phase in Rekordzeit abgeschlossen werden. Das belegt die Agilität und Effektivität unseres Ansatzes.”
Neue Höchstzahl an Projekten, weitere Steigerung geplant
Insgesamt 32 Pilotprojekte mit führenden Startups hat die Venture-Client-Einheit im vergangenen Jahr abgeschlossen. Seit Gründung der Startup Garage haben es 20 Startups geschafft, nach dem Pilotprojekt regelmäßiger Lieferant zu werden.
In-Car-Gaming mit AirConsole ist das erste Entwicklungsprojekt, das den Sprung in Serienmodelle geschafft hat und für Kundinnen und Kunden bei der Nutzung ihres Fahrzeugs direkt erlebbar ist. In anderen Bereichen wie der Produktion wurden ebenfalls bereits Projekte umgesetzt, beispielsweise zum automatisierten Fahren auf dem Werksgelände. Zur Steigerung der Logistik-Effizienz bewegen sich die Fahrzeuge eigenständig innerhalb der Montage und anschließend zu den Logistik-Parkplätzen – fahrerlos und sicher. In diesem Projekt arbeitet die BMW Group mit den Startups Seoul Robotics (Südkorea) und Embotech (Schweiz) zusammen.
„2023 wollen wir die Zahl der Pilotprojekte mit Startups erneut übertreffen”, kündigt Plöchl an. „Startups mit so großartigen Ideen wie In-Car-Gaming, zu immersiven Erlebnissen im Fahrzeug und anderen Themen rund um die Digitalisierung der Mobilität können sich jederzeit für die Aufnahme in das Venture-Client-Programm bewerben.“ Zudem sollen die internationalen Aktivitäten im Rahmen des Programms ausgebaut werden. „Die USA sind aktuell besonders interessant”, sagt Plöchl. Dort unterhält BMW bereits zwei Tech Offices in Mountain View und Greenville. Doch auch an den anderen Tech-Office-Standorten in Tel Aviv (Israel), Singapur, Shanghai (China), Seoul (Südkorea) und Tokio (Japan) ist eine Zusammenarbeit mit der BMW Startup Garage möglich.