In Österreich hat die Gruppe Letzte Generation das Ende ihrer bisherigen, oft umstrittenen Protestaktionen wie das Ankleben auf Straßen verkündet. „Mit dem heutigen Tag beenden wir unsere Proteste und die ‚Letzte Generation Österreich'“, erklärte die Klimaprotestgruppe am Dienstag auf ihrer Webseite. Zur Begründung hieß es: „Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr.“ Der „Widerstand“ gehe aber in anderer Form „weiter“. Die Letzte Generation Deutschland zieht nach eigenen Angaben keine ähnlichen Schritte in Erwägung.
Die Letzte Generation hatte in Österreich – ähnlich wie in Deutschland – regelmäßig mit Protestaktionen wie Straßenblockaden, Farbattacken und weiteren öffentlichen Aktionen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht. Die Mitglieder der Gruppe forderten, dass der Klimaschutz als Grundrecht in der Verfassung verankert werden sollte.
Der österreichischen Regierung warfen die Aktivisten „komplette Inkompetenz“ in den vergangenen zwei Jahren vor. Auch die Bevölkerung habe sich „für die fossile Verdrängung entschieden“, hieß es. Die Gruppe mache nun „Platz“, damit „Neues entstehen“ könne, hieß es in ihrer Erklärung vom Dienstag weiter.
In Deutschland hingegen will die Letzte Generation ihre Proteste nach Angaben ihres Sprechers Rolf Meyer fortsetzen. „Das war eine Aussage der Österreicher“, sagte Meyer der Nachrichtenagentur AFP. Für Deutschland gelte: „Die Kampagne geht weiter.“ Er begründete dies mit der „Verantwortung für nachfolgende Generationen und der anhaltenden Diskursverweigerung durch die politisch Verantwortlichen“. Die Gruppen seien „in der internationalen Kampagne ‚Öl tötet‘ zusammengeschlossen“.
Auch in Deutschland sorgten die Aktionen der Letzten Generation wie Verkehrsblockaden und Farbattacken immer wieder für Schlagzeilen. Für ihre Protestformen für mehr Klimaschutz werden die Aktivisten zum Teil scharf kritisiert.
Zuletzt hatten ihre Mitglieder im Juli zeitweise den Flugbetrieb an mehreren Flughäfen lahmgelegt, darunter in Frankfurt am Main, am Flughafen Köln/Bonn und in Leipzig/Halle. Die jüngsten Aktionen befeuerten die seit Monaten andauernde Debatte um schärfere Strafen.
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