Krefeld – Als Pilotprojekt verfolgt der „Lernraum“ das Ziel, mit Bänken, Gastronomieflächen und Fahrradbügel den autogeprägten Ortskern zu entschleunigen und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Nun zieht die Stadt eine erste Bilanz.
Zusätzliche Fahrradabstellfläche
Während sieben der elf Elemente mit Bänken und Grün gestaltet sind, dienen drei weitere als zusätzliche Fahrradabstellfläche. Ein Modul mit fast zehn Quadratmetern Größe wird besonders bespielt: Die Fläche steht dem Café Leckermäulchen zur Erweiterung der Außengastronomie zur Verfügung. Anja Wiechert, Inhaberin vom Café Leckermäulchen, freut sich über die neuen Möglichkeiten, erzählt sie: „Für mich ist das eine tolle Sache, jetzt direkt vor dem Laden bestuhlen zu können. Und auch die anderen Sitzmöbel hier im Umkreis werden oft von Passanten genutzt. Insbesondere die Älteren wissen die Möglichkeit zum Hinsetzen zu schätzen.“
Aufwertung der Kölner Straße
Vor allem die Optik habe sich verändert, erzählen die Passanten. Viel Grün schaffe eine Aufwertung der Kölner Straße. Im Sylter Eiscafé sorgt das immer wieder für Gesprächsstoff, erzählt Inhaber Thomas Baumann: „Anfangs gab es – wie bei jeder Neuerung – natürlich auch kritische Stimmen, aber inzwischen ist das Feedback wirklich positiv. Viele unserer Kunden nutzen die zusätzliche Sitzmöglichkeit vor unserem Eiscafé und optisch sind die Möbel auch ein Hingucker für die Kölner Straße.“ Am Standort der Fahrradständer wurde dagegen – ganz im Sinne des Lernraums – noch einmal nachgearbeitet. Ein Modul mit Fahrradbügeln stand bislang vor dem Ladenlokal Madame Bonjour und wurde nun vor die Volksbank verlegt. Hier wird es wesentlich besser angenommen.
Auswertung erfolgt im Anschluss an die Aktion
Die erste Bürgerbefragung wurde bereits vor dem Aufstellen der Elemente durchgeführt, eine weitere Bürgerbefragung folgt vom 14. bis zum 19. August. Bewertet werden unter anderem die Parksituation – für Autos und Fahrräder -, die Aufenthaltsqualität und die Anreise in Bezug auf die Nutzung der unterschiedlichen Verkehrsmittel. Ganz bewusst verstärkt die Stadtverwaltung im Rahmen des Lernraums den Blick auf die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern. Schon vor Projektbeginn wies Planungsdezernent Marcus Beyer auf die Wichtigkeit dieses Vorgehens hin: „Die Kölner Straße ist nicht nur eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Fischeln, sondern als Einkaufs- und Gastronomiestandort auch das Herzstück des Stadtteils. Bislang dominieren Autos und Straßenbahnen hier das Stadtbild. Das wollen wir ändern – und dafür braucht es Erfahrungswerte.“ Für das Aufstellen der Module wurden Parkflächen vorrübergehend reduziert. Auf dem Bereich der Kölner Straße stehen weiterhin 49 Parkflächen zur Verfügung, weitere Parkmöglichkeiten befinden sich auf dem Marienplatz sowie entlang der Hafelsstraße.
Eine detaillierte Auswertung erfolgt im Anschluss an die Aktion. Zwischen Anrather Straße / Hafelsstraße und Hees werden die Module noch bis Ende November aufgestellt sein.