Ceconomy, Mutterkonzern von Mediamarkt und Saturn, fordert eine stärkere Regulierung für chinesische Händler wie Temu und Shein. „Ich frage mich, wieso Europa zulässt, dass flugzeugweise Einzellieferungen mit wenig nachhaltigen und womöglich unsicheren Billiggeräten kommen“, sagte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger der „Welt am Sonntag“. Da sei die EU gefragt, genauer hinzuschauen.
Bei den Zollbestimmungen sei die geltende Freigrenze von 150 Euro „ein Einfallstor für Missbrauch“, sagte Wildberger. Das müsse die EU ändern. Zudem sollten importierte Produkte genauer auf Anforderungen an Sicherheit und Nachhaltigkeit überprüft werden: „Es ist unerlässlich, dass Produktsicherheitsvorgaben für alle Anbieter gelten, um den Schutz und die Sicherheit von Kunden zu gewährleisten.“
Temu aus China und Shein, in China gegründet und mittlerweile mit Sitz in Singapur, locken mit extremen Schnäppchen. Beide stehen aber immer wieder auch wegen schlechter Qualität, nicht erhaltener Sendungen und nicht zuletzt der katastrophalen Klima- und Umweltbilanz der Produkte in der Kritik.
Die EU-Kommission hatte Ende Juni von den beiden Onlinehändlern Auskunft über Maßnahmen zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern und speziell von Minderjährigen verlangt. Diese Aufforderung ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem formellen Verfahren. Temu unterliegt seit Ende Mai, Shein seit Ende April dem EU-Gesetz für Digitale Dienste (Digital Services Act – DSA). Es umfasst Vorgaben etwa gegen illegale Inhalte, Hass, Desinformation und Fälschungen im Internet.
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