In einem Prozess um Drogenhandel und andere Straftaten im Bereich des internationalen organisierten Verbrechens hat das Hamburger Landgericht drei Männer zu teils langen Haftstrafen verurteilt. Gegen den Hauptbeschuldigten verhängte es nach Angaben einer Gerichtssprecherin am Mittwoch neuneinhalb Jahre Gefängnis. In seinem Besitz befanden sich laut Anklage der Staatsanwaltshaft unter anderem auch zehn Maschinenpistolen sowie 700 Schuss dazugehörige Munition.
Verurteilt wurde der Beschuldigte daher unter anderem wegen Verstößen gegen Waffengesetze. Hauptsächlich ging es allerdings um den Handel mit Kokain und Marihuana im größerem Stil sowie die versuchte bewaffnete Entführung eines mutmaßlichen Kontrahenten. Zwei Mitangeklagte wurden unter anderem wegen Drogenhandels und der Beteiligung an der Entführung zu Haftstrafen von zweieinhalb Jahren sowie drei Jahren und zehn Monaten verurteilt.
Hintergrund des Strafverfahrens waren Vorgänge aus dem vergangenen Jahr. Der laut Anklage zu einer international tätigen Drogenhändlerbande gehörende Hauptbeschuldigte verkaufte demnach Kokain und Marihuana im zweistelligen Kilogrammbereich im Hamburger Raum, auch die beiden anderen Angeklagten gehörten der Organisation an. Im November sollte das Trio in deren Auftrag in Hamburg demnach außerdem einen Kontrahenten entführen und einschüchtern.
Die maskierten und mit einer Maschinenpistole bewaffneten Beschuldigten passten ihr Opfer daher vor einer Sportsbar ab. Dieses bemerkte die Männer allerdings und flüchtete, die Entführung misslang. Die drei Verdächtigen, die zum Zeitpunkt des Prozessbeginns im April zwischen 23 und 33 Jahren alt waren, wurden wenig später festgenommen. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Hauptbeschuldigten fanden Ermittler noch weitere neun Maschinenpistolen.
© AFP