Märkischer Kreis – Auch in Sicherheitsgurten, für die am Standort Plettenberg besondere Stahlwerkstoffe hergestellt werden, steckt Qualität von Waelzholz. Davon konnten sich Landrat Marco Voge und André Feuerstein, Fachdienstleiter Kreisentwicklung, vor Ort überzeugen. Sicherheitsgurte sind heutzutage selbstverständlich und aus Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken. Sie schützen bei plötzlichem Bremsen ebenso wie vor einem schlagartigen Aufprall. Eine wichtige Komponente von Sicherheitsgurten ist die sogenannte Rückholfeder, die das problemlose Aufrollen des Sicherheitsgurtes beim An- und Abschnallen sicherstellt. Möglich macht das Knowhow und Qualität von Waelzholz. Denn am Standort Plettenberg produziert das Unternehmen Stahlwerkstoffe für sogenannte Rückholfedern – und ist mit einem Anteil von deutlich mehr als 50 Prozent bei diesem Produkt Weltmarktführer. Dr.-Ing. Hans-Toni Junius (Geschäftsführender Gesellschafter), Dr.-Ing. Heino Buddenberg (Vorsitzender der Geschäftsführung) sowie Betriebsleiter Dr. Michael Hellmann zeigten Landrat Marco Voge und dem Fachdienstleiter Kreisentwicklung, André Feuerstein, vor Ort das Familienunternehmen.
Eine Rückholfeder ist alles andere als ein gewöhnliches Produkt: Die Feder wird aus einem hochkomplexen Sonderwerkstoff gefertigt, der nach genau definierten Spezifikationen beim Rohmateriallieferanten erschmolzen wird. „Zur Verarbeitung dieses Werkstoffs verfügen wir über eine spezielle und einzigartige Fertigungsmethode mit eigens dafür erstellter Verfahrens- und Anlagentechnik“, berichtet Dr.-Ing. Heino Buddenberg. Genau das ist das Besondere an den Innovationserfolgen des mittelständischen Unternehmens aus Hagen, das neben Bandstahl auch Elektrobänder herstellt – und somit höchste Technologiekompetenz bei der Fertigung spezialisierter Stahlwerkstoffe hat. Rückholfedern von Waelzholz sind übrigens nicht nur in Sicherheitsgurten von Fahrzeugen verarbeitet. Man findet sie unter anderem auch in Schlauchaufrollern – oder in Hundeleinen.
Maßgeschneiderte Werkstofflösungen weltweit
Landrat Marco Voge und Fachdienstleiter André Feuerstein überzeugten sich in Plettenberg von weiteren maßgeschneiderten Werkstofflösungen, die Waelzholz für diverse Industrien fertigt. Der Hauptteil der Produktion geht dabei in die Automobilindustrie. Aber auch für Energie- und Industrieanwendungen wie Windkrafträder, Werkzeuge, Sägen, Haushaltsgeräte und vieles mehr kommen Bandstähle von Waelzholz zum Einsatz. Die innovative Stärke und die internationale Präsenz des Unternehmens reichen von Brasilien, den USA, Mexiko, Frankreich, Polen, Österreich, Italien bis nach China. Das erste Kaltwalzwerk eines deutschen Unternehmens in China steht in Taicang: gebaut im Jahr 2014 von Waelzholz.
„Es ist immer wieder beeindruckend, wie Qualitätsprodukte aus dem Märkischen Kreis um die Welt gehen. Waelzholz ist eines von vielen herausragenden Beispielen für die Innovationskraft und das unternehmerische Knowhow in unserer Region. Es ist wichtig, sich regelmäßig mit unseren Unternehmen und Betrieben auszutauschen. Zu wissen, wo der Schuh drückt und wie wir gemeinsam Rahmenbedingungen verbessern können“, sagt Landrat Marco Voge.
Dr.-Ing. Hans-Toni Junius und Dr.-Ing. Heino Buddenberg betonen, dass in das Unternehmen weiterhin investiert werde – auch im Sinne der Nachhaltigkeit: „Wir haben die Transformation des Unternehmens eingeleitet und viele für uns wichtige Meilensteine erreicht. So haben wir die ersten Verträge über die Lieferung von CO2-reduziertem Bandstahl abgeschlossen. Seit Ende 2023 können wir einzelnen Kunden Produkte mit einem um 60 Prozent reduzierten ‚Product Carbon Footprint (PCF)‘ liefern.“
Gut aufgestellt dank hochqualifizierter Mitarbeiter
Gegründet wurde Waelzholz im Jahr 1829. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 1.600 in Deutschland und davon wiederum 231 in Plettenberg. Besonders stolz ist das Familienunternehmen auf die hervorragende Qualifikation der Belegschaft. Denn es ist die Expertise eines jeden einzelnen, die das Unternehmen voranbringt. Damit dies auch in Zukunft gelingt, ist es wichtig, junge Menschen für die Arbeit in einem Kaltwalzwerk zu begeistern. Deshalb setzt Waelzholz einen besonderen Fokus auf die Berufsausbildung. Am Standort Plettenberg beschäftigt Waelzholz etwa 15 Auszubildende. An allen deutschen Standorten zusammen sind es fast 90 Auszubildende.