Mönchengladbach – Um den Funktionswandel der Innenstädte zu unterstützen und städtebaulichen Missständen entgegenzuwirken, prüft die Stadt Mönchengladbach, in den Zentren von Gladbach und Rheydt sogenannte städtebauliche Sanierungsgebiete einzurichten. Voraussetzung dafür ist nach Baugesetzbuch eine Vorbereitende Untersuchung (VU), die die Stadt Mönchengladbach derzeit durchführt. Nun können sich Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung über das Verfahren informieren und mit den Verantwortlichen über die Sanierungsziele für Gladbach und Rheydt diskutieren.
Am Harmonieplatz in Rheydt (Mi., 26. Juni) und vor dem ehemaligen SINN-Gebäude an der oberen Hindenburgstraße (Mi., 3. Juli) sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich im Rahmen sogenannter Zukunftsmärkte an unterschiedlichen Ständen zu informieren. Ansprechpersonen der Stadtverwaltung sowie der beteiligten Planungsbüros informieren hier über den Hintergrund und die Auswirkungen des Verfahrens sowie die Ergebnisse der abgeschlossenen Bestandsanalyse. Auch unterschiedliche Entwicklungsvarianten werden aufgezeigt, untereinander verglichen und mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen diskutiert. Beide Veranstaltungen werden um 17 Uhr eröffnet, die Infostände sind bis 20 Uhr besetzt.
Sanierungsgebiete – ein Instrument für städtebauliche Aufwertung Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen, bei denen die Stadt selbst als Bauherr und Stadtgestalter auftritt, geht es bei den sogenannten Sanierungsgebieten vor allem darum, die Entwicklung privater Immobilien anzustoßen und so das Zentrum als Einkaufs-, Arbeits- und Wohnort zu stärken. Dazu erhält die Kommune in Sanierungsgebieten ein zeitlich und räumlich begrenztes Sonderrecht, um die Sanierungsziele im Sinne des Allgemeinwohls zu erreichen. Zum „Werkzeugkasten“ im Sanierungsverfahren zählt das Vorkaufsrecht oder die Möglichkeit, Baugesuche zurückstellen, um städtebauliche Fehlentwicklungen zu verhindern. Eigentümerinnen und Eigentümer wiederum erhalten besondere steuerliche Vergünstigungen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen und können durch das Verfahren sicher sein, dass die eigenen Investitionen nicht durch „nachbarliche“ Fehlentwicklungen an Wert verlieren.
Die Untersuchungsgebiete befinden sich im Gladbacher Zentrum rund um die Obere Hindenburgstraße / Alter Markt / Waldhausener Straße sowie im Zentrum Rheydt im Bereich zwischen Bahnhof / Limitenstraße/ Lankes-Gelände. Ob sich in den Gebieten anschließend tatsächlich ein städtebauliches Sanierungsverfahren anschließt, hängt von den abschließenden Ergebnissen der Untersuchung ab. Der jetzigen Öffentlichkeitsbeteiligung war im Frühjahr bereits eine Befragung von Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern vorausgegangen. Abgeschlossen werden sollen die Vorbereitenden Untersuchungen voraussichtlich bis Januar 2025.
Auf einen Blick Zukunftsmärkte zu möglichen Sanierungsgebieten in Gladbach und Rheydt Harmonieplatz Rheydt / Mittwoch, 26. Juni Hindenburgstraße 1-19 Gladbach / Mittwoch, 3. Juli jeweils 17:00 – 20:00 Uhr