Steinerne Blicke: Historische Ziermasken des Altstadtrathauses werden präsentiert

In der Kleinen Dornse im Altstadtrathaus wird am Montag, 17. Juni, um 18 Uhr, eine Schenkung von historischen Fassadenteilen des Altstadtrathauses der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Braunschweig – Es sprechen der Direktor des Städtischen Museums, Dr. Peter Joch, und Elmar Arnhold, Bauhistoriker und Heimatpfleger. Die Masken werden in einer Rede vorgestellt, dann hält Elmar Arnhold einen Vortrag über die Baugeschichte des Altstadtrathauses. Im Anschluss werden gemeinsam die Originale im Erdgeschoss des Altstadtrathauses besichtigt. Die Ziermasken wurden dem Museum von Christian Manig übergeben. Er ist ein Enkel von Karl Birker, dem Schöpfer der Ziermasken. Christian Manig und weitere Nachfahren Karl Birkers werden bei der Veranstaltung anwesend sein.

Es handelt sich bei der Schenkung um sechs figürliche „Masken“ aus verschiedenen Epochen, die ehemals die Maßwerkbrüstung des Laubengangs des Altstadtrathauses schmückten. Die steinernen Antlitze stammen aus dem Nachlass Karl Birkers.

Birker (1906–1989), der Bildhauerei an der Braunschweiger Kunstgewerbeschule studiert hatte, schuf in der Zeit des Wiederaufbaus der Stadt Braunschweig eine Fülle von Repliken und eigenständigen künstlerischen Arbeiten, die den im Zweiten Weltkrieg teilweise oder vollständig zerstörten Figurenschmuck an Gebäuden der Stadt ersetzten. Im Auftrag der Stadt restaurierte Karl Birker zerstörte „Masken“ an den Maßwerkbrüstungen der Lauben des Altstadtrathauses oder ersetzte sie durch eigenständig entwickelte historisierende künstlerische Nachempfindungen. Bei den jetzt gezeigten „Masken“ handelt es sich um durch Kriegseinwirkung in Mitleidenschaft gezogene historische Objekte, die durch Arbeiten Birkers ersetzt wurden. Künftig werden die Masken im Erdgeschoss des Altstadtrathauses zu sehen sein.

Arbeiten Birkers Hand finden sich auch auf der östlichen Fassadenseite des Gewandhauses, am Portal des Stechinelli-Hauses und an den Portalen, die am Gymnasium Martino-Katharineum und vor der Klintschule stehen.

Für seine vielzähligen und herausragenden Leistungen beim Wiederaufbau der Stadt Braunschweig erhielt Karl Birker 1984 das Bundesverdienstkreuz. Zu seinen bekanntesten künstlerischen Werken nach eigenem Entwurf zählt das aus zehn Stelen bestehende Rieseberg-Denkmal auf dem Braunschweiger Stadtfriedhof (vormals Städtischer Urnenfriedhof).

 

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