In der deutschen Chemieindustrie ist die Zuversicht zurückgekehrt: Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts erholte sich das Geschäftsklima im Mai deutlich und drehte erstmals seit März 2022 wieder ins Plus. Der Index stieg auf 5,8 Punkte, nach minus 5,2 Punkten im April, wie die Forscher am Donnerstag mitteilten.
Demnach überwiegt nach fast zwei Jahren erstmals wieder der Anteil der Firmen in der Branche, die ihre Lage positiv beurteilen. Auch der Blick auf die kommenden Monate wurde optimistischer. Die Nachfrage nach chemischen Produkten stieg an, die Auftragsbücher füllten sich, die Exporterwartungen stiegen ebenfalls.
Die ersten Firmen planen laut Ifo bereits mit steigenden Verkaufspreisen für die kommenden Monate. Die Verluste der Vorjahre seien allerdings „noch nicht wettgemacht“, betonte das Institut.
In der Branche laufen derzeit außerdem Tarifverhandlungen. Die zweite Runde brachte zuletzt noch kein Ergebnis – die Gespräche wurden am Mittwoch vertagt und sollen Ende Juni fortgesetzt werden. Nach dem Ende der Friedenspflicht drohen Streiks in der Branche.
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