Oberhausen – Von 18:00 bis 2:00 Uhr verwandelte die Nacht der Industriekultur ehemalige Zechen, Hochöfen, Maschinenhallen, Museen und Werksgelände zu Zentren der Kunst, Kultur, Comedy, Musik, Theater und Akrobatik. Knapp 200.000 Besuche wurden in dieser Nacht an 44 Spielorten in 22 Städten gezählt. Sie ließen sich bei einzigartiger Atmosphäre und Traumwetter quer durch das Ruhrgebiet treiben.
Die Spielorte organisierten erneut ein Programm der Extraklasse und legten sich für die 21. Ausgabe der ExtraSchicht ordentlich ins Zeug. Diese zeigte sich in diesem Jahr von ihrer künstlerischen, musikalischen, historischen aber auch visionären Seite. Ob packende Performances, chillige Konzerte, exklusive Führungen oder atemberaubende Licht-, Artistik- und Stuntshows. Besucher:innen aus dem ganzen Ruhrgebiet und darüber hinaus zog es in der Nacht der Industriekultur zu den Spielorten. Und diese hatten bei so viel Auswahl die Qual der Wahl: Denn 3D-Mapping, immersive Ausstellungen, Drohnenshows sowie Sonderführungen gehörten in diesem Jahr zu den ganz großen Programmpunkten. Authentisch, ganz nah dran am Geschehen und wie immer mit exklusiven Einblicken hinter die Kulissen und außergewöhnlichen Erfahrungen über- wie untertage.
„Die ExtraSchicht gehört längst zum Ruhrgebiet dazu, sie vereint das industriekulturelle Erbe mit Kunst, Kreativität und Unterhaltung“, resümiert Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH. Die Menge an Besuchern und Besucherinnen zeigt uns: das Prinzip ExtraSchicht begeistert die Menschen und hier erfreulicherweise vermehrt jüngere und sie möchten ihre Heimat – ihre Metropole Ruhr – an diesem besonderen Tag feiern“, so Biermann weiter.
Zu den Höhepunkten zählten sicher die 3D-Mapping Shows in Bochum und Herne. Sie hüllten die Fassaden ihrer LWL-Museen in dieser Nacht in atemberaubendes Licht. In der Zechenwerkstatt Kreativ.Quartier Lohberg in Dinslaken ließ die Urbania-Show mit Körperkunst, Komik und Streetdance die Grenzen zwischen Illusion und Realität verschwimmen. Wo einst Stahl geschmiedet wurde, verschmolzen in einer fulminanten Lichtshow die Werke weltberühmter Künstler wie Gustav Klimt oder Hundertwasser in der ehemaligen Industriehalle des Stahlwerks bei Phoenix des Lumières. Im CreativQuartier Fürst Leopold in Dorsten gab es eine illuminierte Drohnen-Show am Fördergerüst. Einen Blick über den Gartenzaun konnten die Besucher:innen auf der Neuen Zeche Westerholt in Gelsenkirchen/Herten werfen – und dabei mit den Anwohner:innen über die schönen Seiten des Ruhrgebiets fachsimpeln. Auch weitere neue Spielorte wie das Lehmbruck Museum in Duisburg, wo eine hochkarätige Musik- & Videoperformance aufgeführt wurde, haben sofort ExtraSchicht-Betriebstemperatur erreicht.
Dabei fehlte es neben Kunst und Kultur nicht an Witz: Kai Magnus Sting plauderte in Mülheim an der Ruhr mit seinem Programm: „Hömma! – Hier gibbet wat auffe Ohren!“ aus dem Leben eines echten Ruhris – und sorgte dabei für jede Menge gute Laune. Ebenso der Bochumer Ben Redelings, der in Moers auf Rheinpreußen Schacht IV mit seinem Fachwissen über die Geschichte der 60-jährigen Bundesliga sowie einem lockeren Fußballquiz für ein unterhaltsames Programm sorgte. Pommes und Currywurst inklusive gab es dabei vor Ort, gereicht von Fußball-Legende Didi Schacht.
Auch musikalisch war das Programm der ExtraSchicht weit gefächert. So gab es auf dem Gelände der Privatbrauerei Moritz Fiege eine rauschende Party mit DJ Max Bering. Auf ein Wort lud Poetry Slammer Sebastian 23 im Brauerei-Museum Dortmund ein. Liebhaber:innen der Jazz-Musik kamen am Dortmunder U voll auf ihre Kosten. Und wer es lieber schwedisch mochte, der war bei seinem Besuch am Industriemuseum der Zeche Zollern dank der ABBA Cover-Band genau richtig: Mittsommeratmosphäre inklusive. Italienisches Flair mitten im Ruhrgebiet gab es im Museum der Binnenschifffahrt , das die Bootslegende Riva präsentierte, untermalt mit italienischer Musik.
Die ExtraSchicht 2023 endete mit vielen Lichtshows in ihren schillerndsten Farben und vielen zufriedenen Gesichtern. Schon jetzt können sich die Besucher:innen auf einen spektakulären Abend zur Nacht der Industriekultur im Jahr 2024 freuen: Dann startet die ExtraSchicht am 1. Juni und gleichzeitig feiert die Route Industriekultur ihr 25-jähriges Jubiläum.