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Enis Turan
30. Juni 2023 / 20:00 - 22:00
EUR18.00Düsseldorf – Der Club 27 ist ein international bekannter Mythos, furchteinflößend und glamourös zugleich. Seine Mitglieder – Künstler*innen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain oder Amy Winehouse – starben alle im Alter von 27 Jahren. Das Motiv der jung verstorbenen und dadurch unsterblich gewordenen Idole ist Ausgangspunkt der Arbeit von Turan und stellt die Frage danach, was passiert, wenn die darstellende Kunstform Tanz, die durch Vergänglichkeit und Sterblichkeit charakterisiert ist, den Tod zum Schwerpunkt macht. Club27 stellt Tod und Stillstand als thematische Schwerpunkte in einen gesellschaftlichen Kontext, in dem über unterschiedliche Medien täglich eine Konfrontation mit sterbenden Menschen stattfindet, für die Momente der Trauer fast unmöglich sind. In einer beschleunigten Gegenwart, die auf Effizienz und Konsum ausgelegt ist, gibt es kaum einen Raum, der Stillstand und eine Auseinandersetzung mit dem Tod ermöglicht. In Club27 geht es um die Anerkennung des Todes, indem ein Raum für ihn geschaffen wird. Als weiterführender Gedanke von vanitas und memento mori, das Leben bzw. den Tanz nicht als vergänglich, sondern als „bereits vergangen“ zu verstehen, öffnet sich ein Möglichkeitsraum der Zeit- und Normlosigkeit, in dem der Tod sein tragisches Gewicht und seine Relevanz verliert. In Club27 zeigt Turan eine subversive (Um)deutung des Todes, die dazu führt, dass der Tod keinen Stillstand und kein Ende mehr markiert. Club27 hält inne, um den Tod wieder als Lebensereignis sichtbar zu machen. (Quelle: tanzhaus nrw)