Die sogenannten Wirtschaftsweisen haben die Bundesregierung aufgefordert, den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw in Angriff zu nehmen, um so die Dekarbonisierung des Güterverkehrs zu beschleunigen. Batterieelektrische Lkw könnten bereits heute zur Emissionsreduzierung beitragen, andere emissionsarme Antriebe hätten „nicht dieselbe Marktreife“, erklärte das wirtschaftliche Beratergremium der Regierung am Mittwoch. Würde der Aufbau der Ladeinfrastruktur priorisiert, werde das die „Marktdurchdringung von batterieelektrischen Lkw beschleunigen“.
Eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene sei nur begrenzt möglich, denn nur sechs Prozent der straßengebundenen Transporte eigneten sich überhaupt dafür, führte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus. Auf der Schiene gebe es außerdem Kapazitätsengpässe. Die Modernisierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur seien daher ebenfalls notwendig, um den Güterverkehr schneller zu dekarbonisieren.
In seinem am Mittwoch vorgestellten Frühjahrsgutachten widmet der Sachverständigenrat der Dekarbonisierung des Güterverkehrs ein eigenes Kapitel. Einigkeit über die Priorisierung auf batterieelektrische Lkw gab es in dem Beratergremium dabei allerdings nicht. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm äußerte, die Priorisierung greife zu kurz. Die verschiedenen Antriebstechnologien im Güterverkehr – also etwa auch die Brennstoffzellentechnologie – stehen ihrer Ansicht nach nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen sich.
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