Rund 600 junge Störe sind bei Criewen in Brandenburg in der Oder ausgesetzt worden. Die Oder ist der letzte große Fluss in Deutschland, den Störe und andere Tiere noch über weite Strecken barrierefrei durchwandern können, wie das Bundesumweltministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Seit 2006 ist sie Schwerpunktgebiet für die Wiederansiedlung des Baltischen Störs.
„Die Oder ist ein einzigartiges Ökosystem, das nicht zuletzt durch die Umweltkatastrophe im Sommer 2022 massiv geschädigt wurde“, erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Nach wie vor seien Renaturierungsmaßnahmen von zentraler Bedeutung, um das sensible Ökosystem wiederherzustellen und besser zu schützen.
In der Oder hatte sich im August 2022 ein Fischsterben gewaltigen Ausmaßes ereignet, das sich nach und nach bis zur Mündung des Flusses ins Stettiner Haff ausbreitete. Dafür machten Experten unter anderem einen hohen Salzgehalt verantwortlich, der in Verbindung mit warmen Temperaturen das Auftreten einer für Fische giftigen Algenart begünstigt haben könnte und keines natürlichen Ursprungs war.
In zwei Aufzuchtstationen für Störe in Brandenburg und Polen, die mit Oderwasser gespeist werden, verendeten wegen der giftigen Algen damals rund 20.000 Jungfische. Schon seit 2007 werden jährlich Störe in der Oder ausgewildert. Im Alter von einem bis drei Jahren ziehen die Tiere in die Ostsee, wachsen dort heran und kehren erst mit 14 bis 16 Jahren zum Laichen in die Oder zurück. Der Baltische Stör steht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation.
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