Düsseldorf – Nordrhein-Westfalen packt beim Klimaschutz weiter an: Ziel der mit knapp vier Millionen Euro geförderten Innovationsvorhaben ist es, Windanlagen zuverlässiger, die Herstellung von Wasserstoff günstiger und das Papierrecycling effizienter im Sinne eines Kreislaufs zu gestalten. Die Förderung erfolgt über die Landesrichtlinie progres.nrw – Innovation.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Forschung und Entwicklung leisten einen wichtigen Beitrag, um bestehende Klimaschutztechnologien weiter zu verbessern oder aber neue zu entwickeln. Ich freue mich, dass wir wieder drei zukunftsweisende Forschungs- und Entwicklungsprojekte an den Start bringen können. Die Vorhaben werden dabei helfen, eine klimaneutrale Produktion zu ermöglichen und den Umbau zu einem auf Erneuerbaren Energien ausgelegten Energiesystem voranzubringen. So sichern wir Arbeitsplätze und schaffen neue Wertschöpfung.“
Zu den Projekten im Einzelnen:
Projekt BearTec (Aachen):
Grundlage für die Energiewende und eine klimaneutrale Wirtschaft ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien, etwa der Windenergie. Wälzlager sind ein wichtiger Bestandteil von Getrieben in Windenergieanlagen, die enormen Belastungen ausgesetzt sind. Daher unterstützt das Land Forscherinnen und Forscher der RWTH Aachen dabei, die Qualität und Zuverlässigkeit von Getrieben in Windenergieanalgen zu erhöhen. Am Center for Wind Power Drives wird im Rahmen des mit 1,9 Millionen Euro geförderten Projekts „BearTec“ ein Prüfverfahren weiterentwickelt mit dem Ziel, Wälzlager robuster zu machen. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, dass Windenergieanlagen zuverlässiger werden, mehr erneuerbaren Strom erzeugen und Strom aus Windkraft kostengünstiger werden kann.
Projekt Coat4Hydrogen (Dortmund/Düsseldorf):
Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien spielt Wasserstoff eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele, insbesondere als Energiespeicher und als Rohstoff für eine klimaneutrale Industrie. Um die Kosten der Wasserstoffherstellung weiter zu senken, arbeiten eine Außenstelle des Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahltechnik aus Dortmund sowie das Max-Planck-Instituts für Eisenforschung aus Düsseldorf daran, teure Materialen in Elektrolyseuren – etwa Titan – durch günstigere Varianten wie Stahl zu ersetzen. Im mit 1,2 Millionen Euro geförderten Projekt werden unter anderem Lösungen für den Korrosionsschutz beim Einsatz von Stahl gesucht. Die Forschungsergebnisse können somit dazu beitragen, dass Wasserstoff schneller in den Markt gelangt.
Projekt Paper-Rest-Cycle (Aachen/Gescher):
Um eine Steigerung der Effizienz und den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft geht es beim Projekt Paper-Rest-Cycle, das mit 750.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Ziel dieses Vorhabens ist es, der Papierindustrie zu ermöglichen, Wasser und Einsatzstoffe bei der Papierherstellung im Kreislauf zu nutzen und Produktionsreste zur Erzeugung von Biogas einzusetzen. Das Institut NOWUM-Energy der FH Aachen und die PlanET Biogastechnik GmbH arbeiten im Projekt an einem innovativen und nachhaltigen Konzept zur Verwertung von Reststoffen der Papierindustrie und wollen somit zur Ressourcenschonung beitragen.