Düsseldorf – Mit der Broschüre reagiert der Abeitskreis auf den hohen Bedarf nach externer Unterstützung bei den Schulen. Denn Rassismus als gesamtgesellschaftliches Problem macht auch vor Schulen nicht halt. Der Arbeitskreis wurde im Jahr 2021 vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) Düsseldorf ins Leben gerufen und ist in dieser Form einzigartig in Nordrhein-Westfalen. Das KI koordiniert die Zusammenarbeit und die Treffen des Arbeitskreises. Ziel ist es, Düsseldorfer Schulen in den Bereichen Prävention von und Intervention bei Rassismus langfristig zu unterstützen und hierzu, neben den bisherigen Angeboten, auch neue Unterstützungsangebote zu entwickeln.
Die Handreichung, erstes gemeinsames Produkt des Arbeitskreises, bietet Schulleitungen, Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften einen Leitfaden, der sie dabei unterstützt, rassismuskritische Maßnahmen nachhaltig im Rahmen eines Konzepts zum Schutz vor Rassismus zu verankern. Gleichzeitig vermittelt die Handreichung in einer kompakten Übersicht ein Basiswissen zu Rassismuskritik und deren Bedeutung für das Engagement gegen Rassismus an Schulen.
Weitere Mitglieder des Düsseldorfer Arbeitskreises „Rassismuskritische Schulen“ sind: das Amt für Schule und Bildung (Zentrum für Schulpsychologie, Regionales Bildungsbüro), das städtische Jugendamt (Jugendförderung), die Stabsstelle Antidiskriminierung im Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung, SABRA (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf), die Integrationsagenturen der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf, der Caritas Düsseldorf, des Deutschen Roten Kreuzes Düsseldorf, der Diakonie Düsseldorf, des Kin-Top e. V. und des Multikulturellen Forums Düsseldorf sowie das Bundesprogramm Respekt Coaches des Jugendmigrationsdienstes der Diakonie Düsseldorf und die Partnerschaft für Demokratie Düsseldorf/Demokratie leben! in Düsseldorf.
Poetry Slam, Vorträge und Workshops
Im Rahmen des Fachtags wurden die Inhalte der Handreichung über Vorträge und Workshops präsentiert. Unter den Teilnehmer*innen waren Mitarbeiter*innen der Bezirksregierung ebenso vertreten wie Schulleiter*innen, Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen und weiteres pädagogisches Personal an Schulen sowie zu dem Thema Rassismus tätige Multiplikator*innen.
Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, Anna-Maria Weihrauch. Sie verwies auf die Aussage des bekannten Soziologen Aladin El-Mafaalani, dass wir alle von Rassismus betroffen sind, als negativ Betroffene oder als positiv Privilegierte, und damit auch alle in der Verantwortung stehen, Rassismus aufzudecken und abzubauen.
Die Düsseldorfer Slam-Poetin Aylin Celik trug anschließend zwei eindrückliche Texte über Rassismus vor. Die sich anschließenden Vorträge von Prof. Dr. in Aysun Doğmuş aus wissenschaftlicher Perspektive und von Hila Rahman aus der Praxis heraus fassten die Ansätze zur Prävention und Intervention bei Rassismus an Schulen zusammen.
Prof. Dr. in Aysun Doğmuş lehrt an der Technischen Universität Berlin, Institut für Erziehungswissenschaft, im Fachgebiet Lehren und Lernen in der Migrationsgesellschaft. In ihrem Vortrag stellte sie die Herausforderung dar, über Rassismus in Schulen zu sprechen. Im Sinne einer rassismuskritischen Perspektive ging es dabei auch um die Thematisierung der eigenen Verwobenheiten mit dem in der Gesellschaft vorhandenen Rassismus. Hila Rahman war bis zu diesem Jahr Mitarbeiterin der DRK Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit Düsseldorf und zeigte in ihrem Vortrag auf, wie jede Fachkraft sicher und kompetent bei Rassismusvorfällen eingreifen kann.
Während der Mittagspause konnten die Teilnehmer*innen einige Anbieter*innen aus der Handreichung auf einem Markt der Möglichkeiten persönlich kennenlernen und sich mit potentiellen Kooperationspartner*innen vernetzen. Die anschließenden Workshops boten die Gelegenheit, sich vertieft mit einem Aspekt der rassismuskritischen Arbeit an Schulen zu befassen, unter anderem zum Umgang mit Rassismus in Lehrmaterialien sowie zur Etablierung eines intersektional ausgerichteten Schutzkonzepts.
Die komplette Handreichung „Wie Rassismus an Schulen begegnen?“ steht ab sofort allen Schulen, aber auch weiteren Interessierten hier zur Verfügung. Die Mitglieder des Arbeitskreises „Rassismuskritische Schulen“ werden den Düsseldorfer Schulen im Laufe des Jahres 2023 verschiedene Fortbildungsangebote zu Inhalten der Handreichung anbieten und ihre Zusammenarbeit zur Unterstützung der Schulen mit weiteren Angeboten fortsetzen.
Weitere Informationen gibt es beim: Kommunalen Integrationszentrum (KI) Düsseldorf, Amt für Migration und Integration, Kontaktpersonen sind Anne Dierenfeldt und Manfred Schloßhan, E-Mail-Adresse ki-rassismuskritik@duesseldorf.de