Düsseldorf – Eine gemeinsame Erklärung darüber, dass geprüft werden soll, inwieweit Kundenparkplätze des Lebensmitteleinzelhandels am Rand und außerhalb der Geschäftszeiten für die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden können, ist am Dienstag, 13. Juni, im Rathaus unterzeichnet worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die Vertreter von Aldi, Lidl, Penny und Netto unterzeichneten die Absichtserklärung.
Der öffentliche Straßenraum ist begrenzt. Die Zahl der Bevölkerung wird laut Prognosen in Düsseldorf steigen, ebenso wie Zahl der Autos je 1.000 Einwohner. Und schon längst brauchen viele der Fahrzeuge mehr Platz, weil die Fahrzeuggrößen zunehmen. Dem Umgang mit ruhendem Verkehr kommt daher im Zuge der Etablierung einer neuen Mobilitätskultur eine Schlüsselrolle zu. Um diese Herausforderungen anzugehen, strebt die Landeshauptstadt Düsseldorf neue und kreative Optionen an. Dazu gehört auch, dass vorhandene private Stellflächen auf Parkplätzen und in Tiefgaragen in nicht genutzten Zeiten der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.
„Der Düsseldorfer Lebensmitteleinzelhandel, der über ein dichtes Filialnetz mit Kundenparkplätzen im gesamten Stadtgebiet verfügt, wird ein wichtiger Partner der Landeshauptstadt bei der Gewinnung von zusätzlichem Parkraum. Anwohnerinnen und Anwohner profitieren sicher, wenn Lebensmitteleinzelhändler ihnen ihre Parkflächen außerhalb oder am Rande der Geschäftszeiten zum Parken zur Verfügung stellen. Mein Dank gilt daher den führenden Lebensmittelkonzernen Aldi, Lidl, Penny und Netto, die dazu jetzt ihre Bereitschaft signalisieren“, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Das neue Angebot der Nutzung von Kundenparkplätzen richtet sich an die Anwohner, die auf ihre Fahrzeuge angewiesen sind. Insbesondere außerhalb der Geschäftszeiten oder an deren Rändern bieten die Lebensmitteleinzelhändler an, zukünftig bei den bestehenden Kundenparkplätzen wohlwollend zu prüfen, ob diese der Anwohnerschaft für das Übernachtparken zur Verfügung gestellt werden können. Die möglichen Flächen beziehungsweise Stellplätze werden dann an die Landeshauptstadt Düsseldorf gemeldet. Diese begleitet und unterstützt bei den weiteren Schritten zur Umsetzung, beispielsweise bei den gegebenenfalls notwendigen Verfahren zur Änderung der Baugenehmigungen.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf wird zu diesen neuen Parkmöglichkeiten eine entsprechende Internetseite einrichten, auf der alle Informationen zum „Nachtparkregister“ aufgelistet sind. Zudem werden Parkplatzbetreiber vor Ort gut sichtbare Hinweise anbringen.
Wichtig ist allen Beteiligten, dass langfristige und passgenaue Lösungen in Richtung der Kunden sowie der Anwohner angeboten werden. Die Informationen dazu sollen möglichst als App-Angebote bereitgestellt werden.
Parkraummanagement-Strategie
Die Parkraummanagement-Strategie der Stadtverwaltung sieht die gleichberechtigte Nutzung des Straßenraums für alle Verkehrsteilnehmer vor. Das Parken von privaten Autos soll deshalb zukünftig deutlich stärker als bisher im privaten Raum abgewickelt werden.
Die Gründe, die dafür sprechen sind vielschichtig. Neben der Förderung des Umweltverbundes, aus Bussen, Bahnen, Fuß- und Radverkehr, wird durch das Parkraummanagement auch eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in dicht bebauten Quartieren und ein Beitrag zum innerstädtischen Klimaschutz angestrebt.
Die Nutzungsanforderungen an den knappen öffentlichen Raum, der insbesondere in den verdichteten Quartieren und der Innenstadt nicht vergrößert werden kann, sind vielfältig. Sie reichen zum Beispiel von verkehrlichen Ansprüchen wie Rettungswege für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und für Krankentransporte über Liefer- und Ladebereiche, besonders für Wirtschaftsverkehre bis zu außerverkehrlichen Nutzungen wie Grünflächen oder Flächen für die Außengastronomie. Genauso will man neue Radwege bauen, vorhandene verbessern und neue moderne Mobilitätsformen entlang von Mobilitätsstationen und zum Carsharing ermöglichen.