Düsseldorf – Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Zunahme von Baumkrankheiten muss die Stadt regelmäßig kranke, geschädigte und abgestorbene Bäume fällen – häufig sind es Robinien, die Wurzelstockfäule aufweisen. Mit Bohrwiderstandsmessungen und Zugversuchen untersuchen die städtischen Baumkontrolleurinnen und -kontrolleure, unterstützt von externen Sachverständigen, jetzt vorbeugend nach und nach den gesamten Robinienbestand an Straßen in Düsseldorf. Bei einem Ortstermin in der Ellerstraße haben Matthias Pasch, Abteilungsleiter Gartenanlagen im Garten-, Friedhofs- und Forstamt, und der Sachverständige Dr. Jürgen Kutscheidt die Arbeiten erklärt.
„Die Robinie galt jahrzehntelang als beliebter Straßenbaum in Düsseldorf. In den vergangenen Jahren fällt allerdings auf, dass die älteren Bestände anfällig für Astbrüche sind und überdurchschnittlich oft Wurzel- und Stammfäule aufweisen, weil Pilze den Baum befallen. Von außen ist die Wurzelstockfäule meist nicht erkennbar, denn die Wurzeln faulen unterirdisch – der Baum verliert an Standsicherheit“, sagt Matthias Pasch, Abteilungsleiter Gartenanlagen im Garten-, Friedhofs- und Forstamt.
Die Stadt kontrolliert deshalb den Robinienbestand an den Straßen derzeit in einer Reihenuntersuchung: Dabei bewerten fachlich zertifizierte städtische Baumkontrolleurinnen und Baumkontrolleure die Bäume zunächst visuell vom Boden aus. Zusätzlich werden alle Robinien mit einem Stammumfang von 40 Zentimeter und mehr – das entspricht etwa einem Alter ab 30 bis 40 Jahren und darüber hinaus – eingehend untersucht. Dabei werden erst Bohrwiderstandsmessungen gemacht. Ergeben sie kein eindeutiges Ergebnis, folgt ein Zugversuch. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse entscheiden die Fachleute, ob der Baum erhalten bleiben kann, ob er eingekürzt oder sogar zur Verkehrssicherung gefällt werden muss. 600 Robinien mit entsprechendem Alter und Stammumfang sind bisher untersucht worden. Bei 350 Bäumen zeigte sich, dass Eingriffe wie Pflegeschnitt oder schlimmstenfalls Fällungen erforderlich sind. Rund 90 Bäume mussten im Zuge dieser Untersuchungsreihe letztendlich entfernt werden, da sie nicht mehr genug Standsicherheit aufweisen konnten.