Sicherheitspersonal an Flughäfen: Tarifparteien stimmen für Schlichtungsempfehlung

Im Streit über einen neuen Tarifvertrag für die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheit gibt es eine Lösung.

Im Streit über einen neuen Tarifvertrag für die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheit gibt es eine Lösung: Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter stimmten nach mehrtägigen Verhandlungen der Schlichtungsempfehlung zu, wie Verdi, Beamtenbund dbb und Arbeitgeberverband BDLS am Montag mitteilten. Die Gremien der Tarifparteien müssen noch formal zustimmen, die Frist dafür läuft bis Dienstagmittag. Streiks dürften damit vom Tisch sein.

Die Tarifparteien hatten sich Ende März nach sechs erfolglosen Verhandlungsrunden und mehreren Streiks auf das Schlichtungsverfahren geeinigt. Der Schlichter Hans-Henning Lühr (SPD), früher Staatsrat im Bremer Finanzministerium, verhandelte von Freitag bis Sonntag mit den Tarifparteien. Seine Empfehlung sieht nun deutlich steigende Löhne für das Sicherheitspersonal an den deutschen Flughäfen vor: Laut Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) sind es 13,1 bis 15,1 Prozent mehr in einer Laufzeit von 15 Monaten.

Die Verhandlungen über das strittige Thema Mehrarbeitszuschläge für Voll- und Teilzeitbeschäftigte sollen zunächst ausgesetzt und gegen Jahresende wieder aufgenommen werden. Laut dbb soll eine für diesen September angekündigte Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zum Thema abgewartet werden.

Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper erklärte, mit der Schlichtungsempfehlung „konnten wir einen wesentlichen Punkt unserer Forderungen durchsetzen und den Kaufkraftverlust der Beschäftigten nachhaltig ausgleichen“. Bedauerlich sei, dass sich die Arbeitgeber weiterhin beharrlich weigerten, Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde zu zahlen. Verdi werde sich weiter für eine Bezahlung der Mehrarbeit ab der ersten Stunde einsetzen.
© AFP

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