Düsseldorf – Der Aktionstag, der 2019 vom Arbeitskreis Provenienzforschung e. V. ins Leben gerufen wurde, lädt dazu ein, die Geschichte und Herkunft von Kunstwerken und Kulturgütern in den Fokus zu rücken. Mit vielfältigen Vermittlungsangeboten geben Museen und Forschungseinrichtungen dazu Einblicke in ihre Arbeit und erläutern aktuelle Aufgaben und Ergebnisse des Forschungsfeldes.
Die Veranstaltung der beteiligten Häuser im Überblick:
Führung zu Max Stern im Stadtmuseum, 15:00 Uhr
Die Geschäftstätigkeit der Galerie Stern in Düsseldorf in den frühen 1930er Jahren und insbesondere ihre jüdische Kundschaft stehen im Mittelpunkt eines internationalen Forschungsvorhabens, das mit dem Beginn des neuen Jahres am Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf gestartet ist. Partner sind neben dem Stadtmuseum die Stern-Stiftung in Montreal/Kanada und der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Gefördert wird dieses Pilotprojekt vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg. Beteiligt sind Forscher aus Deutschland, Kanada und den USA. Ausgehend von der überlieferten Kundenkartei der Galerie Stern und unter Hinzuziehung des Briefwechsels werden einerseits die Kunden Galerie identifiziert, andererseits wird versucht, für einen bestimmten Zeitraum diesen Kunden Kunst-Käufe zuzuordnen. Am Tag der Provenienzforschung wird Dr. Susanne Anna, Direktorin des Stadtmuseums, im Rahmen einer Führung die intensive Arbeit ihres Hauses auf dem Feld der Provenienzforschung erläutern. Ein Projektmitarbeiter wird im Anschluss auf die speziellen Schwierigkeiten und die Chancen eingehen, die sich aus der Untersuchung der Kundenkartei der Galerie Stern für die Erforschung der Provenienzen ergeben. Der Eintritt ist kostenfrei.
Führung „Provenienzforschung im Kunstpalast“, 16:00 Uhr
Anhand ausgewählter Werke aus der Sammlung des Museums erhalten die Teilnehmenden Einblicke in die Arbeit der Provenienzforscherinnen und -forscher. Wie sind die Kunstwerke in den Kunstpalast gelangt? Durch wessen Hände sind sie gegangen? Dr. Christiane Jungklaus beleuchtet diese Fragen in der Führung und zeigt Beispiele aus unterschiedlichen historischen Kontexten. Die Führung kostet fünf Euro zuzüglich des Eintritts.
Gesprächsrunde im Theatermuseum, 18:00 Uhr
Ausgehend von Adolf Dells Gemälde Luis Rainer als Mackie Messer spricht Sascha Förster (Theatermuseum & Dumont-Lindemann-Archiv) mit Astrid Hirsch-von Borries (Mahn- und Gedenkstätte), Iris Metje (Stabsstelle Provenienzforschung) und dem Künstler Christoph Westermeier über aktuelle Fragestellungen und Ergebnisse der Provenienzforschung. Aus Perspektive des Dell-Gemäldes wird anhand der Geschichte und der Sammlung des Theatermuseums ein Bogen gespannt von der Verfolgung Düsseldorfer Kulturschaffender in der NS-Zeit über historische Verbindungen zwischen den Kunst- und Kultureinrichtungen der Stadt bis hin zu Themen der Kulturpolitik im Nationalsozialismus („Entartete Kunst“). Darüber hinaus wird über künstlerische Zugänge zu diesen Themen gesprochen. Der Eintritt ist kostenfrei.