Wegen groß angelegten Betrugs mit Payback-Punkten hat die Zentralstelle Cybercrime Bayern Anklage gegen fünf Tatverdächtige erhoben. Drei der miteinander verwandten Beschuldigten wird gewerbsmäßiger Computerbetrug vorgeworfen, zwei von ihnen Beihilfe zu den Taten, wie die Ankläger am Dienstag in Bamberg mitteilten. Im Fall einer Verurteilung drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis.
Die drei mutmaßlichen Haupttäter – ein Ehepaar und deren 27 Jahre alter Sohn – sollen im Frühjahr 2020 den Entschluss gefasst haben, ihren Lebensunterhalt teilweise durch Payback-Punkte zu bestreiten. Im Darknet sollen sie sich dazu die Zugangsdaten zu einer Vielzahl gehackter Payback-Konten beschafft haben. Die Punkte dieser Konten sollen sie sich dann in diversen Supermärkten und Discounter-Filialen in Gutscheinkarten umwandeln lassen haben und den Ertrag auf Bankkonten eingezahlt haben.
Von Juli 2020 bis Januar 2021 sollen fast acht Millionen Payback-Punkte von insgesamt 1672 Geschädigten im Wert von fast 80.000 Euro eingelöst worden sein. Der zuvor bereits mehrfach vorbestrafte Sohn soll zudem noch rund eine Million Punkte im Wert von 10.000 Euro in den Filialen einer Drogerie eingetauscht haben sowie bei einer Gartenmarktkette Punkte für etwa 2700 Euro.
Bei den zwei weiteren Beschuldigten handelt es sich um die Stiefschwester des Sohns und deren Ehemann. Diese sollen ihre Bankkonten zur Verfügung gestellt haben, um dort den Gegenwert der Punkte gutschreiben zu lassen.
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