Iserlohn – „Ich habe mit zitternder Stimme meine Eltern angerufen, als ich von meinem Sieg erfahren habe – ich war so aufgeregt“, erinnert sich die 19-jährige Amelie Wicher an den Moment, als sie die Nachricht von ihren Lehrern erhielt, dass sie die Plakatkampagne von Jugendschutz und Ordnungsamt der Stadt Iserlohn, in Kooperation mit den Klassen der gestaltungstechnischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Grafikdesign und Objektdesign des Berufskollegs des Märkischen Kreises in Iserlohn gewonnen hat. Und sie war es noch – aufgeregt – als in der vergangenen Woche die Ausstellung von der stellvertretenden Bürgermeisterin Eva Kirchhoff in der reformierten Kirche eröffnet wurde und sie 400 Euro Preisgeld überreicht bekam.
„Vandalismus geht uns alle an! Iserlohn gegen mutwillige Zerstörung“ lautete das Motto in diesem Jahr. Das Siegerplakat zeigt ein Wildschwein, das an eine mit Grafitti besprühte Hauswand pinkelt. „Lass die Schweinerei“ ist der Slogan darüber. „Wildschweine sind wild, oft in Rotten unterwegs und gehören zur Waldstadt Iserlohn. Und Vandalismus ist auch wild, zerstörerisch… und wird ebenso oft in Gruppen ausgeübt – so ist irgendwie meine Idee zu dem Motiv gereift“, erklärt die Schülerin die Entstehung ihres Siegerplakates.
Die Ausstellung, die noch bis zum 17. Juni in der reformierten Kirche (Wermingser Straße 9) zu sehen ist, zeigt alle gestalteten Plakate der Kampagne. Es sind verschiedene Situationen und Orte der mutwilligen Zerstörung und des Vandalismus in der Stadt zu sehen. Die Plakate sollen zum Nachdenken und zur Verhaltensänderung anregen. Zusätzlich wird das Siegerplakat auf großen Plakatreitern in der ganzen Stadt zu sehen sein.
Auch in diesem Jahr nahmen neben den ca. 45 Schülerinnen und Schülern aus den Gestaltungsklassen des Berufskollegs MK wieder zwölf junge Menschen aus der ungarischen Partnerstadt Nyíregyháza teil. Auch diese Plakate sind in der Ausstellung ausgestellt und werden im Juli als Plakatcollage auf einer Großwerbefläche im öffentlichen Raum präsentiert.
Das Siegerplakat aus Ungarn hat Vince Masa gestaltet, wofür er ebenfalls mit 400 Euro Preisgeld ausgezeichnet wurde. Den Preis nahm stellvertretend Thomas Herlinghaus, Mitglied des Partnerschaftskomitees, entgegen.