Ermittler haben in Brandenburg einen mutmaßlich bundesweit tätigen Internetbetrüger festgenommen. Der 28-Jährige soll sich gegenüber zahlreichen Opfern als Bankmitarbeiter ausgegeben haben und so an deren Geld gelangt sein, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft in Kleve am Mittwoch. Ein Sondereinsatzkommando fasste den Mann Anfang März im Großraum Berlin. Bei ihm wurden Vermögenswerte in Höhe eines mittleren sechsstelligen Betrags beschlagnahmt.
Der 28-jährige Tatverdächtige soll seine vielen Opfer zunächst über sogenannte Phishing-Emails ausgespäht haben. In der Folge meldete er sich telefonisch mit manipulierter Rufnummernanzeige bei den Kunden. Er habe sich als Bankmitarbeiter ausgegeben und die Kunden auf ein angebliches Sicherheitsproblem beim Online-Banking hingewiesen, hieß es.
Spezialisten für Cyberkriminalität aus dem Kreis Kleve übernahmen die Ermittlungen, nachdem ein örtlicher Unternehmer Opfer des Betrugs geworden war. Der Unternehmer habe einen sechsstelligen Betrag verloren. Die Ermittlungen führten dann zu dem 28-Jährigen in Brandenburg.
Bei dem Zugriff Anfang März habe der Verdächtige gerade seine „inkriminierten Konten und Accounts“ verwaltet, erklärten die Beamten weiter. Bei der Durchsuchung wurden rund 25 Handys beschlagnahmt. Unter den beschlagnahmten Vermögenswerten befanden sich neben Bargeld auch Goldbarren, Luxusuhren und hochwertige Sammelkarten. Der Mann kam nach seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen auch gegen weitere Tatverdächtige dauerten an.
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