Mehr als ein Jahr nach einer Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke hat das dortige Landgericht den Angeklagten zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Er wurde wegen Geiselnahme, Freiheitsberaubung und Nötigung schuldig gesprochen, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte. Der heute 21-Jährige wurde nach Jugendstrafrecht verurteilt.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann am 10. März 2023 maskiert und mit einer geladenen Schreckschusswaffe in der Hand eine Apotheke nahe der Innenstadt betreten hatte. Zeitweise hatte er elf Menschen in seiner Gewalt. Gleich nach dem Betreten gab er Schüsse ab.
Dann beorderte er drei Menschen aus dem Verkaufsraum in einen Nebenraum und hielt sie dort fest. Einem von ihnen gelang wenig später die Flucht. Im hinteren Bereich der Apotheke hielten sich aber acht weitere Menschen auf.
Der Angeklagte forderte sieben Millionen Euro und drohte mit einer Tötung der Geiseln, wenn er das Geld nicht bekomme. Als mehrere Schüsse aus der Apotheke zu hören waren, stürmten Polizisten einer Spezialeinheit schließlich das Gebäude und befreiten nach etwa fünf Stunden die Geiseln, die körperlich unverletzt blieben. Der damals 20 Jahre alte Täter wurde festgenommen.
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