Neuss – Spätestens mit dem Sieg der Leeds International Piano Competition war Artur Pizarros Karriere besiegelt. Seitdem ist er auf den internationalen Konzertbühnen zu Hause, ob mit Rezitalen, in Kammermusikformationen oder als Solist mit führenden Orchestern dieser Welt. Am Freitag, 8. März 2024, feiert er um 20 Uhr seine Neusser Premiere im Rahmen des 7. ZeughausKonzerts.
Hier verspricht Pizarro einen Klavierabend mit Wohlfühlfaktor. Insbesondere Sergei Rachmaninows zweite Klaviersonate wird den Tastentiger in ihm wecken. Expressiv und leidenschaftlich, schillernd und voller flammender Intensität kommt die Sonate in ihrer von Rachmaninow überarbeiteten Fassung von 1931 daher. Energiegeladen und rasant ist auch Robert Schumanns Allegro h-Moll, das höchste pianistische Virtuosität verlangt. Clara Wieck, die sonst den frühen Werken Schumanns eher skeptisch gegenüberstand, nahm gerade dieses Stück schon bald in ihr Repertoire auf.
Mit Enrique Granados’ „Escenas románticas“ steht ein Werk eines hervorragenden Klaviervirtuosen und bedeutenden spanischen Komponisten auf dem Programm. Granados überführte die Musik seines Landes ins 20. Jahrhundert und schuf eine Art Nationalstil, der oft an Frédéric Chopin erinnert, dabei aber tief mit der katalanischen Heimat verbunden ist. Sicherlich wäre sein Œuvre heute bekannter, wäre da nicht sein früher Tod zu beklagen gewesen. Bei einer seiner zahlreichen Konzertreisen starb Granados im Alter von nur 48 Jahren, als das Schiff, auf dem er sich befand, im 1. Weltkrieg von einem deutschen U-Boot torpediert wurde.
Kein anderer Komponist hat sich so ausschließlich auf ein Instrument konzentriert wie Frédéric Chopin. Das Klavier stand im Fokus seines Schaffens. Immer wieder aufs Neue entlocken seine Werke dem Klavier ungeahnte Klangwelten und neue Ausdrucksmöglichkeiten. So auch seine Variations brillantes op. 12.
Eine kostenlose Konzerteinführung mit Dr. Matthias Corvin beginnt um 19:15 Uhr. Begleitend zum Konzert stellt die Neusser Künstlerin Ulrike Appel Werke im Zeughaus aus.