Rhein-Kreis Neuss – Das Amt für Gebäudewirtschaft hat nun zum zweiten Mal einen umfassenden Energiebericht erarbeitet, der übersichtlich Verbrauchs- und Kostendaten nach Strom und Wärme, Verbrauchsgruppen und Liegenschaften aufschlüsselt.
„Investitionen in die Energieeffizienz unserer Gebäude und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energieanlagen reduzieren dauerhaft sowohl Energiekosten als auch CO2-Emissionen. Gleichermaßen erhöht sich die Resilienz gegenüber Energiemarktkrisen verbunden mit hohen Preissteigerungen, wie wir sie in den vergangenen zwei Jahren erleben mussten“, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der sich über die bisherigen Zwischenerfolge freut.
Von 2020 bis 2022 konnten die CO2-Emmisionen der kreiseigenen Gebäude von 3730 Tonnen auf 2699 Tonnen reduziert werden. Das ist ein Minus von rund 28 Prozent. Der Heizenergieverbrauch konnte um 3,4 Prozent gesenkt und der Anstieg im Strombedarf durch Energieeffizienz- und Energiesparmaßnahmen der Gebäudewirtschaft gemäßigt werden. „Es wäre theoretisch sogar noch mehr drin gewesen, doch die krisenhaften Ereignisse wie Corona-Pandemie, Flüchtlingssituation und Energiekrise haben dies im Berichtszeitraum verhindert“, machte Baudezernent Harald Vieten bei der Vorstellung des Energieberichts im Planungs-, Klima- und Umweltausschuss des Kreistags deutlich.
Für die Durchführung von zielgerichteten Projekten zum Klimaschutz, zur Nachhaltigkeit und zur Energieeffizienz, die Vieten im Ausschuss vorstellte, sparten die Politiker fraktionsübergreifend nicht mit Lob. Erfreut zeigte sich der Ausschuss auch, dass es gelungen sei, die Stelle einer Energiemanagerin in der Gebäudewirtschaft seit Februar zu besetzen. Janina Lohr soll helfen, ein dauerhaftes Energiemanagementsystem in der Kreisverwaltung aufzubauen, das über das Förderprogramm „Kommunalrichtlinie“ vom Bund drei Jahre gefördert wird. Energiecontrolling, die Optimierung bestehender Anlagentechnik, Hausmeisterschulungen und die Motivation zu energiesparendem Verhalten sind einige Kernelemente des Energiemanagements.
„Vor Ort nehmen Kommunen bei Klimaschutz und Energieeffizienz sowie beim verantwortungsvollen Umgang mit vorhandenen Ressourcen eine wichtige Rolle ein“, betonte Vieten. Er dankte dem Ausschuss dafür, dass das Baudezernat durch die fraktionsübergreifend verabschiedeten zusätzlichen Haushaltsmittel wichtige Hebel und Optimierungsmöglichkeiten zur Erreichung von Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen erhalten habe. Je mehr alte Gebäude energetisch saniert würden, desto mehr Energie und klimaschädliches CO2 könne eingespart werden.
Viele Maßnahmen, die im Energiebericht vorgestellt wurden, wie etwa neue Photovoltaikanlagen, neue Beleuchtungskonzepte oder regenerative Heizungen werden sich erst in den nächsten Jahren voll auf Energieverbrauch und Klimaschutz auswirken.