Mehr als ein Jahr nach Silvesterkrawallen in Bonn hat das Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt ein Urteil gegen sieben Angeklagte gefällt. Vier 18- bis 20-jährige Angeklagte erhielten nach Jugendstrafrecht Bewährungsstrafen zwischen sechs und acht Monaten, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch sagte. Ein inzwischen 35-Jähriger wurde zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt.
Zwei weitere jugendliche Beschuldigte erhielten demnach Auflagen und Weisungen, darunter die Teilnahme an einem Antigewalttrainung und Schadenswiedergutmachung in Höhe von 1000 Euro. Die Urteile ergingen laut der Sprecherin unter anderem wegen gemeinschaftlichen schweren Landfriedensbruchs und tätlicher Angriffe und Widerstands gegen Einsatzkräfte.
Die Angeklagten sollen laut den Vorwürfen mit angezündeten Mülltonnen Straßenbarrikaden errichtet und mit Raketen und Böllern Einsatzkräfte angegriffen haben. Dies hätten sie nach dem Vorbild der Netflix-Produktion „Athena“ umgesetzt.
In der Silvesternacht auf das Jahr 2023 waren in mehreren deutschen Städten Einsatz- und Rettungskräfte massiv attackiert worden. Die Gewalt löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus.
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