Zwei Drittel der Deutschen glauben einer neuen Umfrage zufolge, dass sich die Leistungen von Schülerinnen und Schülern durch eine Zentralisierung und Vereinheitlichung des Schulsystems verbessern ließen. 66 Prozent der Befragten stimmten dieser These laut einem Bericht der Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag zu, während 24 Prozent das nicht taten und zehn Prozent keine Antwort gaben. Das Institut Forsa befragte im RND-Auftrag 1008 Menschen.
68 Prozent der Befragten gaben demnach an, dass sich die Qualifikation der Schulabgänger im Vergleich zu vor 30 Jahren verschlechtert habe. Nur zehn Prozent glaubten an eine Verbesserung.
Als Gründe für das schlechte Abschneiden bei der Pisa-Studie nannten 70 Prozent den Lehkräftemangel, 59 Prozent zu viele Schüler mit schlechten Deutschkenntnissen und jeweils 57 Prozent eine schlechte Ausstattung der Schulen oder veraltete Lehrpläne und Lehrmethoden. Dagegen glaubten den Angaben zufolge nur 27 Prozent, dass die schlechteren Pisa-Ergebnisse auf unmotivierte Lehrkräfte zurückzuführen sind.
Das RND zitierte den Vorsitzenden des Bundestagsbildungsausschusses, Kai Gehring (Grüne), mit den Worten: „Die Erwartung vieler Menschen ist, dass der Bund mehr mitgestaltet und sich Bund, Länder und Kommunen endlich stärker unterhaken, um gemeinschaftlich und flächendeckend bessere Lernergebnisse und höhere Vergleichbarkeit sowie mehr Qualität und Chancengerechtigkeit in der Bildung zu erzielen.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) solle sich des Themas Bildung stärker annehmen. „Weil ein leistungsfähiges Schulsystem für die Zukunftsfähigkeit des Landes so wichtig ist, ist das Thema Bildung auch ein Kandidat für eine Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler“, sagte Gehring dem RND. Nur mit einem „gesamtstaatlichen Bildungsruck“ lasse sich die Fachkräftekrise lösen.
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