Zwei Drittel der Deutschen befürchten einer Studie zufolge eine Spaltung der Gesellschaft. Damit erhöhte sich diese Angst innerhalb weniger Monate deutlich, wie die R+V-Versicherung in ihrer am Montag in Wiesbaden veröffentlichten repräsentativen Befragung „Die Ängste der Deutschen“ ermittelte. So hatte zwar auch schon im vergangenen Sommer die Hälfte der Befragten eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung gefürchtet – diese Sorge wuchs seitdem aber um 16 Prozent.
Noch deutlicher als die Sorge vor einer Spaltung der Gesellschaft stieg demnach die Furcht vor politischem Extremismus. Diese Angst äußerten 59 Prozent der Befragten, 21 Prozentpunkte mehr als in der vorherigen Befragung im Sommer. Mit Abstand am meisten Sorge macht demnach Rechtsextremismus, vor dem 72 Prozent Angst haben. 61 Prozent der Befragten haben Angst vor islamistischem Extremismus, 29 Prozent vor Linksextremismus.
Im Langzeitvergleich war die Furcht vor politischem Extremismus seit 1996 erst zweimal größer. Lediglich in den Jahren 2016 und 2017 war unter dem Eindruck von Attentaten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat und der hohen Flüchtlingszahlen die Angst vor Extremismus noch ausgeprägter.
Nach West- und Ostdeutschland unterschieden haben die Westdeutschen am meisten Angst vor Rechtsextremismus, die Ostdeutschen dagegen vor islamistischem Extremismus.
Für die repräsentative Erhebung befragte das Infocenter der R+V-Versicherung vom 6. Februar bis zum 11. Februar 2024 online 1000 Deutsche nach ihren Ängsten.
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