Flüchtlinge ertrunken: Prozess gegen Schleuserin in Landshut

Vor dem Landgericht im bayerischen Landshut hat der Prozess gegen eine Frau begonnen, die für eine Schleusung mit mindestens 13 Toten mitverantwortlich sein soll.

Vor dem Landgericht im bayerischen Landshut hat am Donnerstag der Prozess gegen eine Frau begonnen, die für eine Schleusung mit mindestens 13 Toten mitverantwortlich sein soll. Der 51 Jahre alten Mehnoosh P. wirft die Staatsanwaltschaft Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge sowie das gewerbs- und bandenmäßige Einschleusen von Flüchtlingen vor.

Die aus dem Iran stammende Angeklagte soll seit mindestens Ende 2015 als Teil einer Bande Flüchtlinge in die Europäische Union eingeschleust haben. Die Bande schleuste vor allem aus Afghanistan stammende Menschen ein, aber auch etwa Iraner. Um diese soll sich P. gekümmert haben.

Die Flüchtlinge sollen für Geld von der Türkei aus per Boot über die Ägäis auf griechisches Staatsgebiet gebracht worden sein. Von Dezember 2015 bis März 2016 soll die Bande 259 Flüchtlinge für jeweils 2500 Euro einzuschleusen versucht haben und dabei den Tod von insgesamt bis zu 70 Menschen verursacht haben.

P. wird bei den tödlichen Schleusungen Mitverantwortung in einem Fall vorgeworfen. In diesem sollen sich 29 Flüchtlinge auf einem überladenen Boot befunden haben, das von den Kapitänen nach einem Motorschaden verlassen wurde und kurz danach sank. Dabei sollen mindestens 13 Menschen ertrunken sein. Ein dreijähriges Kind gelte bis heute als vermisst, es sei vermutlich auch tot.
© AFP

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