Initiative: Geschlechterparität in Führung der Dax-Unternehmen noch weit entfernt

Eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Spitze der Dax-Unternehmen ist trotz Verbesserungen noch "weit entfernt".

Eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an der Spitze der Dax-Unternehmen ist trotz Verbesserungen noch „weit entfernt“. Zu diesem Schluss kommt die Initiative Fidar (Frauen in die Aufsichtsräte) in einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung. Demnach geht es zwar voran: Der Frauenanteil in den Vorständen der 40 Dax-Konzerne erreichte mit 23,8 Prozent einen neuen Höchststand – nur noch ein Vorstand, der von Porsche SE, ist frauenfrei.

In den Aufsichtsräten betrug der Anteil zuletzt 38,5 Prozent. Eine Parität sei damit jedoch „noch in weiter Ferne“, teilte die Initiative mit.

Erst Anfang Januar hatte eine Auswertung der Unternehmensberatung Russell Reynolds Associates ergeben, dass der Frauenanteil in den Vorständen stagniert, nachdem die gesetzliche Quote erfüllt ist. Das Zweite Führungspositionen-Gesetz schreibt vor, dass in den Vorständen börsennotierter paritätisch mitbestimmter Unternehmen ab vier Mitgliedern mindestens eine Frau im Vorstand vertreten sein muss.

„Die gesetzlichen Quoten wirken“, erklärte dazu Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne). Das freiwillige Engagement sei jedoch „zu gering“. In den Spitzengremien der deutschen Wirtschaft seien mehr Frauen nötig. Sie wünsche sich, dass bei den privaten Unternehmen „das Tempo anzieht“.

Auch die Präsidentin der Initiative Fidar, Anja Seng, erklärte, eine „Pflichterfüllung“ sei zu wenig. Es habe zwar Signalwirkung, wenn die Dax-Konzerne vorangingen. „Aber wir erwarten deutlich mehr Engagement, gerade auch von den Unternehmen, die nicht unter die gesetzlichen Vorgaben fallen.“ Sonst sei Parität nicht erreichbar. Die gesetzlichen Vorgaben zur Quote hätten zudem eine zu geringe Reichweite und müssten „auf alle mitbestimmten oder börsennotierten Unternehmen“ ausgeweitet werden.
© AFP

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