Vor dem Landgericht im bayerischen Memmingen hat am Dienstag ein Prozess um einen Doppelmord an einem Ehepaar begonnen. Zum Prozessauftakt wurde laut einem Gerichtssprecher die Anklage verlesen. Verantworten müssen sich zwei Angeklagte wegen Mordes, darunter auch der Sohn des getöteten Manns. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollten die Angeklagten an das Erbe des Ehepaars gelangen.
Demnach sollen der heute 38-jährige Sohn und dessen 33 Jahre alte Ehefrau im April 2023 in das Wohnhaus des Ehepaars in Altenstadt im Kreis Neu-Ulm eingedrungen sein. Der 38-Jährige und die 33-Jährige sollen auf die im Bett liegende Frau etwa 44 Mal eingestochen haben. Den Vater des Angeklagten sollen sie erstickt haben. Dabei hätten sie die Tat als erweiterten Suizid aussehen lassen wollen.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollten die Angeklagten mit dem Mord verhindern, dass die Schenkung eines Hauses vom Vater an den 38-Jährigen rückabgewickelt wird. Zudem hätten sie die Getöteten beerben wollen. Ein dritter Angeklagter soll von dem Tatplan gewusst und den Beschuldigten ein Alibi verschafft haben. Ihm wird deshalb Beihilfe zum Mord zur Last gelegt.
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