Der Neuwagenmarkt in der EU ist im vergangenen Jahr getragen von den Absätzen bei E-Autos um 13,9 Prozent gewachsen. Die Verkaufszahlen von E-Autos legten sogar um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,5 Millionen zu, wie der europäische Hersteller Verband Acea am Donnerstag mitteilte. Ihr Anteil an allen verkauften Neuwagen stieg demnach auf 14,6 Prozent und übertraf erstmals den von Dieseln (13,6 Prozent).
Doch auch Benziner wurden 10,6 Prozent häufiger nachgefragt, besonders in Deutschland und Italien. Ihr Marktanteil liegt EU-weit weiterhin bei 35,3 Prozent. Zudem brach in Deutschland, dem wichtigsten Markt innerhalb der EU, der Absatz von E-Autos wegen des abrupten Endes des Umweltbonus im Dezember ein (minus 74,4 Prozent). Dies führte dazu, dass EU-weit nach 16 positiven Monaten in Folge erstmals insgesamt weniger Autos als im Vormonat verkauft wurden.
Starke Zuwächse über das ganze Jahr verzeichneten insbesondere Italien, Spanien und Frankreich. In Deutschland fiel das Plus mit 7,3 Prozent deutlich geringer aus. Das einzige EU-Land mit negativer Entwicklung war Ungarn (minus 3,4 Prozent).
Die Beratungsfirma EY betonte, dass die Gesamtverkäufe im vergangenen Jahr trotz des Wachstums weiterhin deutlich – 19 Prozent – unter dem Vorkrisenniveau von 2019 lagen. „Und auch im Jahr 2024 wird es nur leicht aufwärts gehen“, erklärte Constantin Gall von EY. „Die schwache Konjunktur, hohe Finanzierungskosten und die erheblichen geopolitischen Spannungen führen zu Kaufzurückhaltung sowohl bei Privatleuten als auch bei Unternehmen.“
Die Experten rechnen allerdings mit einer für die Verbraucher positiven Entwicklung: Es zeichne sich eine „Rabattschlacht“ ab. „Neuwagen werden wieder billiger, aus dem Verkäufermarkt ist ein Käufermarkt geworden“, erklärte Gall.
Mit Blick auf den E-Automarkt betont EY die massiven Unterschiede zwischen den EU-Ländern. In den skandinavischen Ländern sei der Elektroantrieb mittlerweile die Norm, Irland sei auf dem Weg dorthin und auch in den Benelux-Staaten, bei Deutschland und Frankreich sei die Richtung klar. „In Osteuropa spielen Elektroautos hingegen auf dem Neuwagenmarkt quasi keine Rolle“, schränkte Gall ein.
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