Die deutsche Süßwarenindustrie hat mehr Wettbewerb auf dem europäischen Zuckermarkt gefordert und den aus ihrer Sicht zu hohen EU-Einfuhrzoll auf Importe kritisiert. „In der EU ist Zucker knapp und fairen Wettbewerb von außen lässt die protektionistische Politik der Europäischen Union nicht zu“, teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie am Dienstag mit. Die EU-Zuckerproduktion decke den Bedarf nicht und die Marktabschottung gehe zu Lasten der Verarbeitungsbetriebe.
Das Preisniveau liege folglich derzeit auf dem europäischen Zuckermarkt über 90 Prozent über dem Mittel der vergangenen drei Jahre und 20 Prozent über dem Weltmarktpreis, beklagte der Branchenverband. Der „übertriebene Schutzzoll“ in Höhe von 419 Euro pro Tonne auf Zuckerimporte vom Weltmarkt sei veraltet und eine Anpassung an die „neuen Marktverhältnisse und die chronische Mangelsituation ist dringend erforderlich“.
Der „extrem hohe Zuckerpreis in der EU“ belastet nach Darstellung des Verbands die Hersteller von Schokolade, Bonbons, Keksen und weiteren Produkten und gefährdet deren internationale Wettbewerbsfähigkeit. Auch das Statistische Bundesamt hatte in seinen Monatszahlen zuletzt immer wieder auf Anstiege im zweistelligen Prozentbereich bei den Zuckerpreisen verwiesen.
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