Die Bundesanwaltschaft hat fünf mutmaßliche Unterstützer und Unterstützerinnen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen Spendensammlungen in beträchtlicher Höhe vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf angeklagt. Die drei Frauen und zwei Männer sollen über Mittelsmänner mehr als 250.000 Euro an den IS in Syrien transferiert haben, wie die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Das OLG muss nun über die Prozesseröffnung entscheiden.
Laut Anklage sollen die Beschuldigten im Auftrag von zwei IS-Mitgliedern in Syrien zahlreiche Einzelspenden eingesammelt und zwischen 2020 und 2022 dorthin weitergeleitet haben, weshalb ihnen die Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation und Sanktionsverstöße zur Last gelegt werden. Der IS setze die Gelder demnach zum Freikauf inhaftierter Mitglieder aus kurdischen Lagern und zu deren finanzieller Unterstützung innerhalb dieser Lager ein.
Die fünf Angeklagten wurden den Angaben zufolge Ende Mai festgenommen und befinden sich seither in Untersuchungshaft. Sie haben die deutsche, die deutsch-marokkanische beziehungsweise die kosovarische Staatsangehörigkeit.
Bei dem Einsatz gegen das mutmaßliche IS-Spendensammlernetzwerk am 31. Mai wurden laut Bundesanwaltschaft noch zwei weitere Verdächtige festgenommen. Die Ermittlungsverfahren in Bezug auf sie seien „wegen minderer Bedeutung“ aber an die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf abgegeben worden.
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