Düsseldorf – Im Mittelpunkt des Abends stand der direkte Austausch zwischen ehrenamtlich tätigen Akteuren aus der IHK-Vollversammlung, der Politik und der Verwaltung. Die IHK verlieh außerdem die Goldene Ehrenmedaille an Christine Jülicher, die sich als Unternehmerin früh für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingesetzt hat und als erste Frau Mitglied des IHK-Präsidiums wurde.
IHK-Präsident Andreas Schmitz gab bei der Begrüßung der Gäste angesichts des bereits sechs Monate andauernden Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine ein klares Bekenntnis ab: „Die Wirtschaft in der Region Düsseldorf und im Kreis Mettmann steht hinter den Sanktionen, die die Europäische Union und ein Teil der Weltgemeinschaft gegen Russland verhängt haben. Wir stehen an der Seite der Ukraine!“ Er begrüßte daher ausdrücklich die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum.
Ehrengast des Abends war Mona Neubaur, die neue Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie sprach in einem Live-Talk mit IHK-Präsident Andreas Schmitz zur aktuellen Lage in Nordrhein-Westfalen. Mit Blick auf die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen richtete Schmitz einen klaren Appell an die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger, auch vermeintlich unpopuläre Energieträger zur überbrückungsversorgung in die Planung einzubeziehen. Es gelte, den Weg hin zur Klimaneutralität für die Wirtschaft und Industrie weiter zu forcieren.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur: „Um uns von russischen Energieträgern unabhängig zu machen, sind kurzfristige Entscheidungen notwendig, die mit Blick auf unsere Anstrengungen für mehr Klimaschutz natürlich schmerzhaft sind. Zu unseren Zielen stehen wir dennoch felsenfest: Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Dafür treiben wir den Ausbau der erneuerbaren Energien und den nachhaltigen Umbau unseres Energie- und Wirtschaftssystems beschleunigt voran.“
IHK-Präsident Schmitz betonte, dass die IHK weiterhin zur Globalisierung stehe. „Wir hoffen vor allem auf bilaterale und multilaterale Handelsabkommen, die zu einer Stärkung der handelspolitischen Verknüpfung der liberalen Demokratien führen“. Er beendete seine politische Botschaft mit einem klaren Hinweis darauf, dass die Transformationsprozesse realistisch und solidarisch finanzierbar sein sollten – mit Blick auf die Inflation, die Auswirkungen der Coronakrise und die Flutfolgen sei die Kapazitätsgrenze der außerplanmäßigen Kommunalfinanzierung nahezu erreicht. Hier müssten Bund und Land unterstützen.