Düsseldorf – Die Ausstellung ist eine Initiative der Arolsen Archives und Partner und ist vom 27. Oktober bis 9. November (ausgenommen 1. November), täglich von 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen sind nicht vergessen. Die Wanderausstellung an diesem zentralen Ort vor dem Düsseldorfer Rathaus gibt den deportierten Menschen, die in aller Öffentlichkeit aus der Gesellschaft gerissen wurden, ein Gesicht. Darüber hinaus regt die Ausstellung ihre Besucherinnen und Besucher an, selbst auf die Suche nach Zeitdokumenten zu gehen und gibt damit wichtige Impulse für die Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen.“
Im Zentrum der Initiative „#LastSeen“ stehen die Bilder der Deportationen aus dem Deutschen Reich zwischen 1938 und 1945. Neben der jüdischen Bevölkerung wurden auch Sinti und Sintizze sowie Roma und Romnja deportiert. Die Fotografien zeigen die letzten Augenblicke, bevor die Deportierten aus der Gesellschaft herausgerissen wurden – in aller Öffentlichkeit, an konkreten auffindbaren Orten. Wer waren die Deportierten? Was ist über ihr Leben bekannt? Wer fotografierte? Wo genau wurde das Bild aufgenommen? Wer waren die abgebildeten Täterinnen und Täter und wer die Zuschauenden?
Ein historischer Lkw bringt die Wanderausstellung „#LastSeen“ an den jeweiligen Ausstellungsort – in Düsseldorf mitten auf den Marktplatz vor dem Rathaus. Die Ausstellung auf der Ladefläche des Lkws gibt Tipps für Recherchen und erklärt, wie die Bilder von damals heute zum Sprechen gebracht werden. Die Besucherinnen und Besucher sollen angeregt werden, sich auf die Suche nach weiteren Bildern und Informationen zu machen.
Bisher gibt es aus Düsseldorf keine historischen Fotodokumente, die an den Tagen der Deportationen vom Düsseldorfer Güterbahnhof Derendorf in den Jahren 1941 bis 1944 aufgenommen wurden. Vielleicht trägt die Ausstellung dazu bei, dass in Fotonachlässen Düsseldorfer Familien diese wichtigen Zeitdokumente identifiziert und damit für die Nachwelt entdeckt werden. Die Mahn- und Gedenkstätte steht als archivalische Ansprechpartnerin dafür bereit und betreut die Ausstellung vor Ort.