Düsseldorf – Die Unternehmen steigerten ihr Angebot an Ausbildungsstellen und die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Düsseldorf registrierte mehr Ausbildungsinteressierte. Auch konnten im Vergleich zum Vorjahr mehr Ausbildungsstellen besetzt werden. Allerdings gab es auch in diesem Jahr wieder junge Bewerberinnen und Bewerber, die bislang noch nicht mit einer Ausbildung versorgt werden konnten. Die Industrie und Handelskammer verzeichnete in Düsseldorf einen Anstieg bei den geschlossenen Ausbildungsverträgen. Bei den Ausbildungsberufen im Düsseldorfer Handwerk gab es hingegen einen Rückgang.
Der Ausbildungsmarkt in Düsseldorf in Zahlen
2.837 abgeschlossene Ausbildungsverträge verzeichnete die IHK, was einem Plus von 7,2 Prozent zum Vorjahr entspricht. Bei den Handwerksberufen wurden 641 Ausbildungsverträge in Düsseldorf abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von 140 Verträgen (-17,9 Prozent).
Beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter meldeten die Düsseldorfer Unternehmen im Zeitraum Oktober 2022 bis September 2023 insgesamt 4.123 Ausbildungsstellen. Das waren 221 Ausbildungsstellen oder 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr (2021/2022). Besonders viele der angebotenen Ausbildungsstellen in Düsseldorf deckten die kaufmännischen und die medizinischen Berufe ab. 423 Ausbildungsplätze waren bis Ende September noch unbesetzt, darunter viele in den medizinischen Berufen.
Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kamen in Düsseldorf 86 Bewerberinnen und Bewerber. Somit gab es in der Landeshauptstadt auch in diesem Jahr einen Stellenüberhang. Die Nachbarregionen hingegen hatten auch in diesem Jahr mehr Bewerber als freie Stellen. Im Rhein-Kreis-Neuss kamen beispielsweise 136 Bewerber auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen und im Kreis Mettmann 113 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 Ausbildungsstellen.
3.387 Bewerber und Bewerberinnen hatten innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate die Unterstützung der Berufsberatung in Anspruch genommen und sich für die Ausbildungsvermittlung registrieren lassen. Dies waren 51 Jugendliche mehr (1,5 Prozent) als im Jahr zuvor. Ende September waren noch 414 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.
Neben den unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern fanden 436 junge Menschen zum 30. September zwar eine Alternative, zum Beispiel einen weiteren Schulbesuch, haben aber ihren Vermittlungswunsch in eine duale Ausbildung aufrechterhalten. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr etwas niedriger.
Um diese und die noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber mit den noch unbesetzten Ausbildungsstellen zusammenzubringen, werden die Vermittlungsaktivitäten bis mindestens Ende des Jahres fortgesetzt. Außerdem melden sich in den nächsten Wochen erfahrungsgemäß noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen wieder auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die wieder frei geworden sind.
Zusammen mit den unbesetzten Ausbildungsplätzen, freien Einstiegsqualifizierungen, außerbetrieblichen Ausbildungsstellen und Berufsvorbereitungsmaßnahmen stehen noch viele Angebote zur Verfügung, um ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Die endgültigen Statistiken aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegen turnusmäßig nach dem 31.12. eines Jahres vor.
Stimmen aus der Praxis
Bädergesellschaft Düsseldorf mbH
Die Bädergesellschaft Düsseldorf hatte an der gemeinsamen Veranstaltung JUMPSTART der Arbeitsagentur und der Ausbildungsmarktpartner teilgenommen. Schülerinnen und Schüler konnten sich mit Arbeitgebern austauschen und weitere Schritte vereinbaren – ganz ohne formale Bewerbung. Die Bädergesellschaft konnte ihr Team über diesen Weg um einen Auszubildenden erweitern.