Programm zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Über die Gleichstellungsstelle Krefeld finden mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November zahlreiche Veranstaltungen in Krefeld statt.

Krefeld – Dazu zählt die Programmreihe „Mehr als ein blaues Auge – Gewalt aus verschiedenen geschlechtsspezifischen Blickwinkeln“. Kooperationspartner der Gleichstellungsstellungsstelle sind hier die Volkshochschule Krefeld (VHS), die NS Dokumentationsstelle Villa Merländer und das Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt.

„In den Veranstaltungen wird verdeutlicht, dass Gewalt ein facettenreiches Gesicht in jeder zeitlichen Epoche hatte und immer noch hat“, erklärt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Martina Bergmann. „Gerade die Rolle von geschlechtsbezogener Gewalt ist vielschichtig und oft eine unterschätzte Realität für die Betroffenen“. In den folgenden Veranstaltungen wird das Thema in unterschiedlichen Epochen und Kreisen in den Blick genommen. Erschreckende, berührende und außergewöhnliche Einblicke werden anschaulich erzählt und beleuchtet. Die Programmreihe soll 2024 fortgeführt werden.

Gespräch zum Thema „KZ-Bordelle im Dritten Reich“

Ein Auftaktgespräch zur Programmreihe gab es bereits am 19. Oktober mit Osteuropa-Historiker Professor Dr. Jörg Baberowski. Er beleuchtete, wie Menschen Gewalt ausüben und was Gewalt mit Menschen macht. Interessierte erhalten einen Einblick in das Gespräch im Podcast der VHS „Weiterdenken“. Am Montag, 13. November, um 19.30 Uhr findet nun in der NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer ein Gespräch mit Dr. Robert Sommer zu „KZ-Bordelle im Dritten Reich“ statt. Die „Sonderbauten“, wie die SS die Lagerbordelle nannte, waren Teil eines Prämiensystems, das im gesamten KZ-System galt. Dr. Robert Sommer hat mehr als zehn Jahre zu diesem Thema geforscht. Er ist freier Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und lehrt derzeit an der Internationalen Berufsakademie (IBA) Berlin. Am Donnerstag, 23. November, werden Mitglieder des Zonta Club Krefeld gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle Krefeld und dem Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Marienschule zum Thema „Gewalt an Frauen“ informieren und mit ihnen ins Gespräch kommen. Bereits im Vorjahr wurde diese Aktion am Berufskolleg Vera Beckers und in 2021 am Gymnasium am Molkeplatz mit gutem Erfolg durchgeführt.

Zur Lesung von Christina Clemm aus ihrem Buch „AktenEinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt“ sind alle Interessierten am Montag, 27. November, ab 19:00 Uhr in die VHS eingeladen. „AktenEinsicht“ erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei. Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt. Das Krefelder Netzwerk wird hier aktiv mit einem Informationstisch vor Ort vertreten sein. Anmeldungen zur kostenfreien Lesung sind möglich unter Telefon 0 21 51 / 86 26 64 oder unter www.vhs.krefeld.de

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