Düsseldorf – Die Auszeichnung wird zum zweiten Mal verliehen. Die Künstlerin lebt und arbeitet seit über 30 Jahren in Düsseldorf. Die Preisverleihung findet am Freitag, 5. Dezember, 18 Uhr, im Johanna-Ey-Forum des Stadtmuseums, Berger Allee 2, statt. Miriam Koch, die Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, wird ein Grußwort sprechen und den Preis Katja Stuke überreichen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zur Preisträgerin
Katja Stuke (Telgte 1968) studierte von 1988 bis 1993 Visuelle Kommunikation in Düsseldorf. Von 1993 bis 1996 arbeitete sie bei Michael Schirner. Gemeinsam mit Oliver Sieber betreibt sie ein Atelier und kuratiert seit 2010 das Projekt „ANT!FOTO“. Ihre fotografische Praxis ist forschend und vielschichtig – sie beschäftigt sich mit japanischer Alltagskultur, mythischen Filmorten, migrierenden Bildformen und der Reflexion des Mediums Fotografie. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Untersuchung sozialer Funktionen der Fotografie. Einige Beispiele: In der Werkgruppe „Cry Minami“ befasst Stuke sich mit einem Skandal in der japanischen Popkultur. Seinerzeit wurde die Sängerin Minami Minegishi öffentlich angeprangert. Von ihrem Bußauftritt im japanischen Fernsehen extrahierte Stuke ein ikonisches Bildnis, das sie anonymisiert in verschiedener Weise in Stadträumen präsentierte. Fernsehbilder verwendet Stuke auch im Langzeitprojekt „Supernatural“, in dem sie sich mit öffentlichen Images von Sportlerinnen und Sportler befasst. Eine weitere Arbeit widmet sich den Überwachungskameras im öffentlichen Raum. Katja Stuke beweist in ihrer Arbeit (auch in der Kooperation mit Oliver Sieber) ein starkes Gespür für die Zusammenhänge von fotografischen Bildern und sozialen Tendenzen. Anerkennung findet ihr Werk in einer Vielzahl von Ausstellungen weltweit und Auszeichnungen (u.a. Erster Preis des European Award for Women Photography, 2002; MO Kunstpreis Museum Ostwall, Dortmund 2024 – mit Oliver Sieber). Katja Stuke ist auch im Stadtmuseum vertreten, in der Sammlung und in Ausstellungen („Antlitz der Stadt“, 2020; „Perspektivwechsel. Fotografinnen in Düsseldorf“, bis 4.Januar 2026).
Der „Lauterbach-Preis für soziale Kunst“
Der „Lauterbach-Preis für soziale Kunst“ wird seit dem Jahr 2021 alle vier Jahre an Künstlerinnen oder Künstler vergeben, die sich in ihrem Werk mit gesellschaftlichen Themen beschäftigen und in Nordrhein-Westfalen arbeiten und/oder leben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Unter der Bezeichnung „soziale Kunst“ werden Kunstwerke verstanden, die sich mit dem öffentlichen, politischen und privaten Leben von Menschen auseinandersetzen. Der Preis wird durch eine Jury vergeben. Die diesjährige Jury besteht aus Dr. Susanne Anna, Leiterin des Stadtmuseums Düsseldorf, Dr. Christoph Danelzik-Brüggemann, Leiter fotografische Sammlung/Sammlungen 19. Jahrhundert am Stadtmuseum Düsseldorf, Dr. Gunda Luyken, ehemals Leiterin Grafische Sammlung am Kunstpalast Düsseldorf, der Künstlerin Prof. Danica Dakić sowie Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Stadt Düsseldorf.
Carl und Ruth Lauterbach-Stiftung am Stadtmuseum
Die Carl und Ruth Lauterbach-Stiftung wurde im Jahr 1995 von der Fotografin Ruth Lauterbach-Baehnisch in Erinnerung an ihren Ehemann Carl errichtet. Neben der Vergabe des Lauterbach-Preises dient die Stiftung der Förderung der wissenschaftlichen Arbeit im Zusammenhang mit dem im Stadtmuseum befindlichen Archiv.




