Krefeld – Etwa 2.200 von ihnen werden neu eingeschult, 1.670 wechseln von der Grundschule auf eine weiterführende Schule. Die Gesamtschülerzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um etwa 400 erhöht. Sie verteilt sich auf 64 Krefelder Schulen, wovon 56 in städtischer Trägerschaft liegen. Mit dem Haus der Bildung öffnet nun eine gänzlich neu gebaute Schule. Neben den Investitionen in die Schullandschaft setzt sich insbesondere auch der Ausbau von OGS-Plätzen fort. Stadtdirektor und Bildungsdezernent Markus Schön betont: „Die Bildung ist das wichtigste Gut für unsere Kinder und für die Zukunft einer ganzen Gesellschaft. Die Stadt Krefeld macht hier seit Jahren ihre Hausaufgaben und ebnet die Grundlagen für ein modernes Lernumfeld.“
Seit Beginn des Programms „Krefeld macht Schule“ 2018 hat die Stadt rund 240 Millionen Euro für die Erneuerung von Schulen aufgebracht. Neben dem Haus der Bildung wurde in diesem Jahr außerdem der Nebenstandort der Gesamtschule Uerdingen fertiggestellt. Weitere Bauarbeiten laufen an der Jahnschule, an der Grundschule Buscher Holzweg sowie an der Lindenschule und der Sankt-Michael-Schule am Gießerpfad. Auch in den Sommerferien hat die Stadt an 31 Schulstandorten verschiedene Sanierungsmaßnahmen zum größten Teil umgesetzt. An der Grundschule Vulkanstraße wurde beispielsweise der Altbau komplett neu hergerichtet, an der Buchenschule der Schulhof überholt. Die Sanierung der Flure an der Grundschule am Stadtpark Fischeln ist ebenfalls fast abgeschlossen.
Ganztagsplätze erhöhen sich auf rund 5.600
Mit Beginn des neuen Schuljahres stehen 538 neue Ganztagsplätze zur Verfügung. So viele wie noch nie, seitdem die Stadtverwaltung 2018 den jährlichen Ausbau mit durchschnittlich 375 Plätzen à 15 Ganztagsgruppen angestoßen hat. Die Quote hat sich in diesen sieben Jahren von 39 auf nun 61,5 Prozent erhöht. Während es im Jahr 2018 in Krefeld noch rund 3.000 Ganztagsplätze gab, sind es zum neuen Schuljahr bereits 5.600. Darunter fallen auch vier Ganztagsgruppen mit insgesamt 100 Plätzen, die infolge einer Kooperation mit der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule entstehen. Hieran beteiligt sich die Stadt mit einem jährlichen Zuschuss.
„Im Ganztagsbereich haben wir in den vergangenen Jahren eine echte Kraftanstrengung hingelegt. Auch wenn wir noch nicht ganz am Ziel sind, müssen wir hier keinen interkommunalen Vergleich scheuen und sind für den ab kommendem Jahr geltenden Rechtsanspruch gut aufgestellt. Dies ist ein wesentlicher Faktor für unseren Selbstanspruch als kinder- und familienfreundliche Stadt“, bilanziert Markus Schön. Dies, so Schön weiter, würde auch die Kostenverteilung beim Ganztagsausbau verdeutlichen. Bei den Betriebskosten für den Ganztag im kommenden Schuljahr übernimmt die Stadt Krefeld mit rund 13 Millionen über die Hälfte eigenanteilig. Bis 2028 investiert sie darüber hinaus weitere 3,5 Millionen Euro in den Bau von Küchen und Mensen.
Inhouse-Verkabelung fast abgeschlossen
Fortschritte macht in vielen Bereichen auch die Digitalisierung der städtischen Schulen. Zum Schuljahresbeginn verfügen Krefelds Schulen über rund 16.100 Tablets oder Laptops, davon stammen 11.000 aus Förderprogrammen, den Rest finanziert die Stadt. Insgesamt sind dies fast 2.000 Geräte mehr als noch beim zurückliegenden Schulstart. Nahezu Vollzug kann die Stadtverwaltung bei der Inhouse-Verkabelung melden. Und auch die Versorgung mit den anvisierten gut 2.500 sogenannten WLAN-Access-Points ist fast abgeschlossen. Unterdessen sind 23 Schulstandorte mit einem Breitbandanschluss versorgt, weitere sieben befinden sich derzeit in der Umsetzung. An 37 Schulen verzögert sich der Glasfaserausbau. Da diese an ein Bundesförderprogramm gebunden sind, fällt dies nicht in den kommunalen Zuständigkeitsbereich.
Die mentale Gesundheit von Krefelds Schülern nimmt die Bildungskonferenz am 13. November in den Blick. Nach dem Erstaufschlag dieses Formats 2022 folgt nun die Zweitauflage, die den Titel „Starke Kinder, starke Zukunft“ trägt. Die Stadt als Ausrichterin vernetzt dabei alle am Bildungsprozess beteiligten Institutionen in Krefeld. „Seit der Pandemie ist eine verstärkte Problematik bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf das mentale Wohlbefinden deutlich erkennbar. Das belegen auch verschiedene Umfragen auf lokaler Ebene. Deshalb rücken wir alle gemeinsam dieses Thema in den Fokus“, erklärt Ellen Schönen, Leiterin des Fachbereichs Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst. An der Bildungskonferenz beteiligt sich ein breites Bündnis aus Schulen, Kitas, freien Trägern, städtischen Fachbereichen, Schulaufsicht, Arbeitsagentur und Jobcenter. Sie erarbeiten zusammen neue Impulse, aus denen sich konkrete Handlungsmaßnahmen ableiten sollen. Diese steuert im Anschluss ein Lenkungskreis.
Neue Weiterbildungsplattform für Krefeld
Noch in diesem Jahr wird ein weiteres kooperatives Projekt auf den Weg gebracht. So planen verschiedene hiesige Bildungsakteure eine gemeinsame berufliche Fort- und Weiterbildungsberatung. Am 4. Dezember konstituiert sich dazu ein Netzwerk aus öffentlichen Institutionen, der Hochschule, Unternehmerschaft, Kammern, Gewerkschaft und vielen weiteren Beteiligten. Übergeordnetes Ziel ist es, zeitnah ein Weiterbildungsportal in digitaler Form sowie ein Weiterbildungslokal zu installieren. „Mit diesem niederschwelligen, trägerneutralen und für die Menschen kostenfreien Angebot möchten wir das schon jetzt sehr breite Weiterbildungsangebot in Krefeld bündeln“, sagt Ellen Schönen. Das in ihrem Fachbereich angesiedelte Regionale Bildungsbüro übernimmt hierbei die Hauptkoordination.




