Soziales Ehrenamt durch Düsseldorfer Schützen

Am Samstag, 12. Juli 2025, fand das Sommerfest im Hubertusstift in Düsseldorf-Unterbilk statt.

Düsseldorf – Denn hinter diesem Fest steht ein Engagement, das seit 45 Jahren besteht – getragen von der Friedrichstädter Reserve des St. Sebastianus Schützenvereins Düsseldorf-Bilk. Das Sommerfest entstand ursprünglich aus dem Wunsch, auch den Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenzentrums etwas vom Schützenfest-Gefühl zu ermöglichen – jenen, die nicht mehr selbst teilnehmen können. Über die Jahrzehnte wurde daraus mehr: eine Tradition mit Herz. Die Friedrichstädter Reserve kommt jedes Jahr in Uniform und mit Fahne in das Haus. Sie organisiert, hilft tatkräftig, sorgt für Atmosphäre – und nimmt sich Zeit.

In diesem Jahr wurde das Fest angeführt von Jessica Acar, der amtierenden Königin, und Michael Seelmann, Hauptmann der Kompanie. Musikalisch gestaltet wurde das Fest von Klaus und Edith Wagner vom Tambourcorps St. Martin, die mit ihrer jahrelangen Mitwirkung zur Identität des Festes beitragen.

Auch der Ablauf spricht für sich: Neben dem gemeinsamen Zusammensein im Garten – mit Kaffee, Kuchen, Grill, Getränken und Musik – suchten die Schützen bewusst auch die Menschen in ihren Zimmern auf. Für jene, die das Fest nicht mehr persönlich besuchen können, gab es dennoch die Zeit für Begegnung und Aufmerksamkeit. „Dieses Sommerfest im Hubertusstift ist für uns das Highlight des ganzen Jahres und eine Herzensangelegenheit“, erklärt Hauptmann Michael Seelmann. „Wir bekommen vonAngehörigen und Gästen viele liebe Worte der Dankbarkeit. Dieses Fest war ein weiterer Höhepunkt – und wenn Mitarbeitende sogar ihren Urlaub verschieben, um dabei zu sein, dann ist das einfach nur wunderbar.“

Das soziale Engagement der Friedrichstädter Reserve zeigt sich aber nicht nur am Sommerfest. Die Friedrichstädter Reserve des St. Sebastianus Schützenvereins Düsseldorf-Bilk engagiert sich seit Jahrzehnten für das Altenzentrum St. Hubertusstift – nicht nur beim jährlichen Sommerfest, sondern Woche für Woche. Dieses Ehrenamt ist keine Veranstaltung, sondern ein verlässlicher Teil des Alltags für die Seniorinnen und Senioren.

Mehrmals im Jahr begleiten Mitglieder der Kompanie Bewohnerinnen und Bewohner bei Ausflügen – etwa in den Landtag, zum Weihnachtsmarkt oder zu Veranstaltungen im Stadtteil. Auch regelmäßige Spaziergänge und Gottesdienstbesuche werden durch die praktische Hilfe der Schützen überhaupt erst möglich: Sie übernehmen Rollstuhlbegleitung, organisatorische Unterstützung und schenken Aufmerksamkeit.

Musikalisch wird das Haus seit vielen Jahren von Klaus und Edith Wagner vom Tambourcorps St. Martin begleitet. Sie treten nicht nur bei Festen auf, sondern gestalten auch musikalische Nachmittage im Jahresverlauf.

Besonders hervorzuheben ist Hans-Gerd Wendt, der seit 38 Jahren mit großem persönlichen Einsatz das Haus begleitet. Gemeinsam mit weiteren Ehrenamtlichen, darunter auch seine Frau Jutta, ist er regelmäßig vor Ort, übernimmt kleine Aufgaben und steht für Gespräche bereit.

Für die neue Heimleiterin Wera Steffens war es das erste Sommerfest im Hubertusstift und nutzte die Zeit, um mit den Mitgliedern der Friedrichstädter Reserve ins Gespräch zu kommen. In entspannter Atmosphäre blieb sie bis in den Abend hinein im Garten, führte viele persönliche Unterhaltungen und ließ den Tag gemeinsam mit den Schützen ausklingen. Der ungezwungene Austausch zeigte, wie vertraut und lebendig die Verbindung zwischen Haus und Kompanie auch unter neuer Leitung weitergetragen wird.

Auch außerhalb des Hauses wird das Engagement anerkannt. Axel Uebels, Oberst des Schützenvereins Düsseldorf-Bilk, kommentiert: „45 Jahre Verbundenheit mit dem Hubertusstift und seinen Bewohnern ist eine unglaubliche ehrenamtliche Leistung. Ich durfte im letzten Jahr mit euch feiern, euch unterstützen und in viele dankbare und strahlende Augen sehen. Ich bin mehr als stolz auf euch und euren Einsatz für diese Menschen und für unseren Stadtteil Bilk.“

In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft, in der gemeinschaftliches Handeln oft hinter persönlichen Interessen zurücktritt, wird das Ehrenamt leicht übersehen und mit ihm jene, die es tragen. Schützen werden häufig auf Festlichkeiten und Uniformen reduziert. Doch gerade ihr Engagement zeigt, was heute mehr denn je gebraucht wird: Menschen, die Verantwortung übernehmen, ohne Gegenleistung zu erwarten. Die Friedrichstädter Reserve steht exemplarisch für diese Haltung. Durch ihre regelmäßige, verlässliche Präsenz im Alltag des Hubertusstifts ermöglichen sie Begegnung, Teilhabe und Nähe – dort, wo andere längst nicht mehr hinschauen. In ihrem Tun zeigt sich, dass Gemeinschaft nicht aus Programmen entsteht, sondern aus Haltung. Und dass das, was oft verkannt wird, genau das ist, was heute notwendig ist.

 

xity.de
Nach oben scrollen