Düsseldorf – Anlass war der 85. Jahrestag der ersten Deportation Düsseldorfer Sinti im Mai 1940. Die Beigeordnete Miriam Koch, Dezernentin für Kultur und Integration, vertrat Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und legte gemeinsam mit der Sinti-Union einen Kranz nieder. Direkt im Anschluss gingen die Teilnehmenden in das benachbarte Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte an der Marktstraße, um die Gedenkstunde fortzusetzen.
Nach einer Begrüßung durch Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, sprachen Miriam Koch und Wilhelm Mettbach, Vorsitzender Sinti Union Düsseldorf, Worte des Gedenkens. „Ein Großteil der Düsseldorfer Sinti überlebte den nationalsozialistischen Völkermord nicht, denn nach dem Mai 1940 folgten noch weitere Deportationen und Verbrechen, die man der Minderheit bis zur Befreiung 1945 antat. Ich bin unserer Mahn- und Gedenkstätte sehr dankbar dafür, dass sie ein größeres Forschungsprojekt in Gang gesetzt hat, um diesen Genozid an den Düsseldorfer Sinti und Roma so präzise, wie es heutzutage möglich ist, aufzuarbeiten und darzustellen. Wir wollen weg von der abstrakten Erzählung und dem Ungefähren und hin zum genauen Hinsehen. Das sind wir den damaligen Opfern, aber auch den heute noch lebenden Hinterbliebenen schuldig“, sagte Miriam Koch.
Im Anschluss wurde das neue Hörbuchprojekt „MENSCHENBILDER. Otto Pankok – Bilder und Erzählungen einer Freundschaft zu den Düsseldorfer Sinti und Sintizze“ des Komponisten und Musikers Jan Rohlfing vorgestellt. Die CD wird im Sommer im Griot-Hörbuchverlag erscheinen. Gemeinsam mit der Co-Autorin Elke Bader (Griot Verlag) und dem Sprecher und Schauspieler Axel Gottschick sprach Rohlfing über seine Erfahrungen und die Entstehung des Vorhabens. Musikalisch eingerahmt wurde die Präsentation von der Cellistin Eva-Susanne Rohlfing.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Sinti Union Düsseldorf und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.