Krefeld – Der Bau zum „Haus der Bildung“ hat mit dem offiziellen Akt der Grundsteinlegung den nächsten wichtigen Schritt zur Umsetzung genommen. An der Ecke zum Oranierring entstehen unter einem Dach ein Tagespflegestützpunkt, eine Kindertageseinrichtung (Kita) mit sechs Gruppen und eine dreizügige Grundschule mit Offenem Ganztag – außerdem eine Turnhalle und Tiefgarage. Das „Haus der Bildung“ vereint damit erstmals in Krefeld frühkindliche Bildung und Grundschulbildung in einem gemeinsamen Familienzentrum. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen geschätzte 55,9 Millionen Euro, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2026 vorgesehen.
Neues pädagogisches Konzept
„Mit dieser Investition in das Gebäude und das neue pädagogische Konzept machen wir einen ganz wichtigen Schritt für die Kinder, für unsere Stadtgesellschaft gerade hier im Bereich der Innenstadt“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer bei seiner Begrüßung. Dabei sei das Projekt abgeleitet aus den Erkenntnissen, die man mit dem Krefelder Bildungsbericht gewonnen habe. Eingeschränkte Bildungschancen bestünden auch aufgrund von sozialen Zusammenhängen in der Familie. Frank Meyer: „Wir können dies durch den Bildungsbericht auch räumlich zuordnen und wissen, dass in der Innenstadt die Herausforderungen größer sind als in manchen anderen Stadtteilen.
Gelingende Übergänge zwischen Kita und Grundschule
Bei Bildungsbiographien komme den Übergängen zwischen unterschiedlichen Lernorten eine hohe Bedeutung zu: Gelingende Übergänge zwischen Kita und Grundschule beziehungsweise Grundschule und weiterführender Schule helfe Kindern, die Herausforderungen besser zu bewältigen. „Deswegen sind das Haus der Bildung und die heutige Grundsteinlegung auch eine ganz klare Antwort auf diese Anforderungen“, so der Krefelder Oberbürgermeister. Das großartige neue Gebäude der Mosaikschule, das man im Frühjahr eröffnet habe, sei bereits ein sichtbares Signal – nun folge das zweite Großprojekt in diesem Jahr.
Bereicherung für das Quartier
Stadtdirektor Markus Schön nannte die Grundsteinlegung ein ganz besonderes Ereignis, „weil es eine ganz wichtige Zwischenetappe eines Ringens um mehr Bildungsgerechtigkeit in der Stadt Krefeld ist“. Vor fünf Jahres habe man die ersten Überlegungen zu dem Projekt angestellt. „Die Ausgangsidee war: Es gibt in Nordrhein-Westfalen zehn Bildungsgrundsätze für alle Null- bis Zehnjährigen. Wieso lassen wir die nicht alle wahr werden in einer Einrichtung?“ So könne man – wenn man ohnehin eine Grundschule in der Innenstadt bauen wolle – dies kombinieren mit einer Kindertageseinrichtung und allen pädagogischen Professionen, die dort dazu gehörten: Ob dies die Tagespflege sei, der Ganztag in der Grundschule, die Schulsozialarbeit oder das Thema Inklusion, das auch keine Altersstufen kenne. Das Haus der Bildung solle sich als Familienzentrum nach außen für alle Anwohnenden öffnen und sei damit eine Bereicherung für das Quartier. Markus Schön: „Und ich freue mich sehr, dass aus dieser Idee jetzt Wirklichkeit wird.“ Zu den Angeboten des Familienzentrums gehören unter anderem offene Sprechstunden für Erziehungs- und Familienberatung, Angebote der Familienbildung und der Gesundheitsprävention sowie ein offenes Elterncafé.
Tiefgarage, weitere Parkplätze und Fahrradabstellplätze
Alle Funktionen für das „Haus der Bildung“ werden in einem gemeinsamen an der Hofstraße angeordneten Baukörper mit rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche untergebracht und sind über eine offene zentrale Eingangshalle zu erreichen. Im Erdgeschoss befinden sich zukünftig das Familienzentrum, die Verwaltung, die Mensa, die Tagespflege und zwei Gruppen der Kita. Im ersten Obergeschoss sind ein Lernhaus der Schule, vier Gruppen der Kita und die Turnhalle untergebracht, im zweiten Obergeschoss liegen zwei weitere Lernhäuser und der Gymnastikraum. Unter dem Gebäude entsteht eine Tiefgarage, daneben weitere Parkplätze und Fahrradabstellplätze. Hinzu kommen großzügige Außenanlagen für Kita und Schule. Außerhalb der Betriebszeiten steht der Schulhof mit Spielgeräten dem Stadtviertel zur Verfügung.
PV-Anlage
Die technische Gebäudeausrüstung setzt auf Energieeffizienz, CO2-Einsparungen und hohe Aufenthaltsqualität im Gebäude: Die Heizung läuft über Geothermie und Fernwärme, auf das begrünte Dach kommt eine PV-Anlage. Zuständig für die Umsetzung des Großprojektes ist das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt Krefeld unter der Leitung von Rachid Jaghou.