Iserlohn: Schulbetrieb mithilfe digitaler Infrastruktur zukunftsfähig machen

Tafel, Kreide und Schwamm sind heute, bald kommen das interaktive Whiteboard mit Touch-Bildschirm, Virtual Reality und eine schnelle Datenleitung.

Iserlohn – Bis zum digitalen Klassenzimmer dauert es zwar noch ein bisschen, aber Dank eines Förderpakets von rund 3,5 Millionen Euro des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des „DigitalPakts Schule“ werden an den weiterführenden Schulen in Iserlohn alle Voraussetzungen hinsichtlich der dafür benötigten digitalen Bildungsinfrastruktur geschaffen. An der Realschule Hemberg, am Märkischen Gymnasium, an der Realschule Letmathe und am Gymnasium an der Stenner werden bis Juni 2025 insgesamt 160 Kilometer Hochleistungsnetzwerkkabel und rund 2.500 Datenanschlusspunkte – also Netzwerk-Steckdosen – verlegt und angebracht und damit die Grundlage für den Einsatz moderner Medien geschaffen.

Gestartet sind die Baumaßnahmen an der Realschule Hemberg. Ein Klassenzimmer wurde bereits in der ersten Januarwoche entsprechend „umgebaut“ und dient nun als Vorbild für die weiteren 23 pädagogischen Räume, die in den nächsten Wochen ebenfalls mit Kabelschächten, sogenannten Cat-7a-Kabeln und Steckdosen ausgestattet werden. „Das meiste spielt sich eher im Hintergrund ab, denn eigentlich soll man unsere Arbeit hinterher ja auch nicht mehr sehen“, sagt Hendrik Ridder, der für das Fachplanungsbüro IT Netze für die Bauüberwachung zuständig ist. Die sichtbaren Ergebnisse sind daher bescheiden.

„Für uns ist dieser Musterraum dennoch ein kleiner Meilenstein“, berichtet Bürgermeister Michael Joithe und erinnert sich daran, dass allein die Vorbereitungszeit für das Stellen der Förderanträge recht umfänglich und zeitintensiv war. „Jede Steckdose und die Länge der benötigten Kabel für jeden geplanten Raum in jeder Schule mussten vorher genau dokumentiert und beantragt werden. Das hat fast eineinhalb Jahre gedauert“, weiß Georg-Hilary Zander, Projektleiter des Fachplanungsbüros IT Netze. Umso erleichterter ist er, dass die ausführende Firma „TKS GmbH“ mit voller Kraft und 11 Mitarbeitenden täglich von 12 bis 22 Uhr vor Ort ist, um die Arbeiten bei laufendem Schulbetrieb mit möglichst wenig Einschränkungen für das Lehrpersonal und die Schülerinnen und Schüler durchzuführen. Nach der Realschule Hemberg folgen dann die weiteren Schulen, eine Ausschreibung läuft zudem für die Hauptschule Letmathe, das Gymnasium Letmathe sowie die Hauptschule Martin-Luther. „Auch hier wollen wir die Basis schaffen, den Schulbetrieb zukunftsfähig zu machen“, erklärt Thomas Paul, Bereichsleiter Schulverwaltung bei der Stadt Iserlohn.

Die Baumaßnahmen finden im Rahmen des „DigitalPakts Schule“ statt. Damit gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen für Investitionen in die Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung von Schulen. Deutschlandweit werden über 7 Milliarden Euro aus Bundes- und Landesmitteln für den Aufbau zukunftstauglicher, digitaler Bildungsinfrastrukturen an Schulen zur Verfügung gestellt. Nutznießer sind alle allgemeinbildenden ebenso wie die beruflichen Schulen, solche in öffentlicher und privater Trägerschaft, von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II.

Im Land Nordrhein-Westfalen stehen insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro bereit, die in die Digitalisierung der Schulen fließen. Die Stadt Iserlohn erhält davon Fördermittel in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro. Da die Baumaßnahmen zum Aufbau einer digitalen Bildungsinfrastruktur nur zu 90 Prozent gefördert werden, stellt die Stadt Iserlohn als Schulträgerin die restlichen Mittel in Höhe von 10 Prozent zur Verfügung.

 

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