Rhein-Kreis Neuss – Dieser Hinweis war aber zuletzt witterungsbedingt kaum mehr lesbar und wurde deshalb durch das Archiv im Rhein-Kreis Neuss erneuert. Im Beisein von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kulturdezernent Tillmann Lonnes und Eigentümerin Carina Siepen wurde die Tafel jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.
„Ich freue mich, dass jetzt wieder verlässliche Informationen über den Treidelpfad und Haus Piwipp für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung stehen“, so Landrat Petrauschke anlässlich der Vorstellung. Die Tafel ist etwas größer als ihr Vorgänger, aus hochwertigem Material auf Aluminiumbasis gefertigt und enthält neben textlichen und bildlichen Informationen auch einen QR-Code, der zu einer weiteren Bildstrecke über Haus Piwipp auf der Homepage des Archivs im Rhein-Kreis Neuss unter der Leitung von Dr. Stephen Schröder führt.
Der Rhein ist seit der Römerzeit die vielleicht bedeutendste Verkehrsader zwischen Alpenraum und Nordsee. Über viele Jahrhunderte fuhren die Schiffe mit der Strömung flussabwärts, gegen den Strom wurden sie von Pferden oder Menschen gezogen. Dazu wurden am Ufer besonders geschützte Treidel- oder Leinpfade angelegt. Mit Beginn der Dampfschifffahrt um die Mitte des 19. Jahrhunderts verloren die Treidelpfade ihre wirtschaftliche Bedeutung. Aber bis heute erinnern Bauwerke oder alte Strommessungen entlang der historischen Routen an diese kulturgeschichtlich bedeutende Epoche.
Haus Piwipp ist mit der Geschichte des Rheins in mehrfacher Hinsicht eng verbunden: zunächst als Pferdewechselstation und Herberge, dann bis 1977 als Fährhaus und zuletzt bis Anfang der 1990-er Jahre als Orderstation zum Nachrichtenaustausch mit vorbeiziehenden Schiffen. Seit 2012 besteht an bestimmten Tagen durch das „Piwipper Böötchen“ wieder ein Fährbetrieb nach Monheim.