Düsseldorf – Unter dem Titel „Weihnachtsgrüße aus Schloss Moritzburg“ wird der Weihnachtstisch vom 28. November 2024 bis zum 26. Januar 2025 mit Porzellan und Kristall zum Funkeln gebracht. Mittelpunkt des Tisches ist das Meissen Porzellan-Service „Jagdmalerei“. Die Inspirationsquelle für den Dekor waren die Wälder in der Umgebung von Schloss Moritzburg bei Dresden. Das ehemalige Jagdschloss Augusts des Starken (1670-1733) ist heute als Drehort des Weihnachtsklassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (1973) bekannt. 1969 war in einem der Türme des Schlosses ein Atelier für das Kollektiv Künstlerische Entwicklung der Manufaktur Meissen eingerichtet worden. Hier entstand das mehr als 250 Teile umfassende Service „Großer Ausschnitt“ – das umfangreichste Meissener Serviceensemble des 20. Jahrhunderts.
Vervollständigt wird das Service auf dem Weihnachtstisch durch Tafelaufsätze von Peter Strang (1936-2022). Der Dresdener modellierte Kleinplastiken mit unterschiedlichen Jagdszenen, wie zum Beispiel Wildschweinen im Dickicht. Der plastische Tafelschmuck stellte vor dem Hintergrund der sozialistischen Ideologie eine besondere Herausforderung dar, da es sich bei Kleinplastiken eigentlich um ausschließlich schmückendes, also funktionsloses Beiwerk handelt. Peter Strang umging diesen potenziellen Vorwurf allerdings, indem er die Figuren in Kerzenleuchter integrierte. Auf diese Weise sind sie Schmuck und haben einen praktischen Nutzen. Nach Entwürfen von Peter Strang und Ludwig Zepner entwickelte der VEB Meissner Bleikristall die passende Glasserie zur „Jagdmalerei“. Erich Honecker hat 1981 ein Speiseservice mit dem Dekor „Waldlaub“ und korrespondierende Kristallgläser bestellt. Die Gegenstände sollten zur Ausstattung bei Besuchen von hohen Staatsgästen dienen.
Das Kaffeeservice „Jagdmalerei“ sowie das Mokkaservice „Jägerlatein“ konnte das Hetjens mit Mitteln der Dr. Günter Lontzen-Stiftung erwerben. Sie stehen chronologisch in einer Reihe mit den Servicen „Münchhausen“ und „Tausendundeine Nacht“.
Abgerundet wird die Präsentation durch eine fast zwei Meter hohe Krakauer Krippe aus der Sammlung des Historischen Museums Krakau, die einen besonders festlichen weihnachtlichen Glanz verbreitet. Ebenso werden Krippen in direkter Nachbarschaft des Museums, in den Fenstern des Polnischen Instituts Düsseldorf, aufgestellt, um mit diesen Meisterwerken des Krakauer Kunsthandwerks die Düsseldorfer Carlstadt zu verzaubern.
Eröffnung
Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, 27. November 2024, 18.30 Uhr, statt. Nach einer Begrüßung durch Dr. Daniela Antonin, Direktorin des Hetjens – Deutsches Keramikmuseum, folgen ein Grußwort von Rafał Sobczak, Gesandter und Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf, und eine Einführung durch Dr. Wilko Beckmann, Kurator und stellvertretender Direktor des Hetjens – Deutsches Keramikmuseum. Die Eröffnung wird musikalisch vom Bläsercorps Hubbelrath begleitet.