Krefeld – Im Finale auf dem Fachkongress „KommDigitale“ in Bielefeld setzte sich Krefeld in der Kategorie „Städte und Gemeinden über 100.000 Einwohnende“ vor München und Leipzig durch. Die Verwaltung wurde für ihr Projekt „Digitalisierung und Prozessmanagement“ (DiPro) ausgezeichnet. Dahinter steckt unter anderem das Ziel der Stadtverwaltung, bis Ende 2025 vollständig digital zu arbeiten. In die Auswahl der besten drei Städte hatte es Krefeld im Vorfeld durch einen JuryEntscheid geschafft. Dadurch hatte sie die Auszeichnung „Exzellentes Projekt zur Digitalisierung der Verwaltung“ und das Siegel der „KommDigitale“ bereits sicher. Eine Online-Abstimmung brachte Krefeld nun den ersten Platz ein.
„Mit der Auszeichnung konnten wir bei dieser Konkurrenz nicht unbedingt rechnen. Es war schon eine Ehre, überhaupt neben München und Leipzig im Finale zu stehen. Deshalb waren wir auch ziemlich überrascht, haben uns dann aber umso mehr gefreut. Dieses tolle Erfolgserlebnis bestärkt uns in der Arbeit für die digitale Transformation unserer Verwaltung. Dass wir diesen Award verliehen bekommen haben, liegt an den vielen Menschen, die Krefeld ihre Stimme gegeben haben. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken“, sagt Cigdem Bern als für die
Digitalisierung verantwortliche Dezernentin der Stadt Krefeld. Sie nahm gemeinsam mit der Digitalisierungsbeauftragten Claudia Kück sowie Stephanie Dressel vom Geschäftsbereich Innere Verwaltung, Bürgerservice und Feuerwehr an der Preisverleihung in Bielefeld teil. Auf dem Fachkongress präsentierten alle Finalisten abermalig ihre eingereichten Projekte. Die freudige Nachricht über den ersten Platz kam erst am Abend, die wochenlange Online-Abstimmung war kurz zuvor geschlossen worden.
„DiPro“ besteht aus über 350 Einzelprojekten, mit denen die Stadt eine medienbruchfreie Verwaltung schaffen möchte. Sie soll sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Mitarbeitende entlasten. Mit innovativen Lösungen wie dem „Bürgerkoffer“, der mobile Bürgerdienste in Seniorencafés und abgelegenen Stadtteilen ermöglicht, bringt die Stadt die Verwaltung direkt zu den Menschen. Ein zentrales Serviceportal sowie ein rund um die Uhr verfügbarer Chatbot sorgen zusätzlich für eine unkomplizierte Kommunikation. Als besonders innovative Teilprojekte fanden bei der Auszeichnung neben dem digitalen Bürgerservice auch das digitale Standesamt und der Einsatz von Robotic Process Automation Erwähnung.
Bis 2030 soll die Verwaltung noch stärker digitalisiert und antragsarm werden. „Unser Ziel ist es, die Verwaltung für alle zugänglicher und effizienter zu machen. Wir wollen, dass unsere Bürger möglichst wenig Anträge stellen müssen – einmal gemachte Angaben sollen für verschiedene Verwaltungsprozesse genutzt werden können“, erklärt Cigdem Bern. Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz wird in einem stadteigenen Innovationslabor bereits getestet.
Der „Digital Award 2024“ wurde in drei Kategorien vergeben: für Städte und Gemeinden unter sowie über 100.000 Einwohnende und für Landkreise, Ministerien und andere Behörden. Die Auszeichnung prämiert Best-Practice-Beispiele, die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung auf besonders innovative Weise befördern. Eine Fachjury aus Expertinnen und Expertin der öffentlichen Verwaltung bewertete und entschied über mehr als 40 eingereichte Projekte.