Essen – Die Bibliothek befindet sich in der ehemaligen Filiale eines Discounters und erstreckt sich über 700 Quadratmeter. „Lesen ist ein bedeutender Bestandteil des Lebens und eine Voraussetzung, um an der Gesellschaft in vollem Umfang teilzuhaben. Bibliotheken sind eine wahre Bereicherung für jede Stadt und für jeden Stadtteil. Durch gesellschaftliche Entwicklungen müssen sich öffentliche Bibliotheken neu definieren. Eben ein Ort für Menschen, nicht nur für Bücher. So einen Ort der Begegnung und Teilhabe wollten wir auch hier in Huttrop entstehen lassen. Daher freue ich mich, dass wir heute gemeinsam die Eröffnung der neugestalteten Stadtteilbibliothek feiern dürfen“, begrüßte Oberbürgermeister Thomas Kufen die Gäste.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier konnten sich die Besucher*innen einen Eindruck von dem Konzept der neuen Stadtteilbibliothek machen. Dabei steht die Bibliothek als „Dritter Ort“ im Fokus. „In diversen Workshops haben wir mit allen Mitarbeitenden ein Versprechen herausgearbeitet“, erklärt Anja Flicker. „Die Bibliothek soll ein einzigartiger, einladender Treffpunkt sein. Ein Ort der begeistert, inspiriert und vielfältige Möglichkeiten bietet. Alle sind willkommen. Hier findest du Unterstützung, hier kannst du sein wer du bist, hier darfst du dich zuhause fühlen.“
Nachdem das Stadtoberhaupt und die Leiterin der Stadtteilbibliothek gemeinsam das Band am Eingang lösten, strömten die Leute in die neue Stadtteilbibliothek herein. Über den Tag verteilt besuchten rund 1.800 interessierte Bürger*innen die neuen Räumlichkeiten.
Stadtteilbibliothek Huttrop als „Dritter Ort“
Die neue Bibliothek hat zahlreiche unterschiedliche Sitzmöglichkeiten und Tische, die zum Treffen einladen. Dort können die Besucher*innen in Ruhe etwas lesen oder sich für die Schule, Universität oder Arbeit vorbereiten. Um den Wohlfühlfaktor zu unterstützen, gibt es einen Wasserspender und eine Kaffeemaschine; so wird die Bibliothek zu einem öffentlichen Wohnzimmer im Stadtteil. Die Bibliothek ist zudem in verschiedene Bereiche aufgeteilt: „Zwei davon sind für Kinder und Jugendliche konzipiert und verfügen je über eigene Rückzugsmöglichkeiten sowie je ein Baumhaus“, erklärt Sabine Schnick, Leiterin der Stadtteilbibliothek. Dazu kommt der „Maker Space“ – das ist ein abtrennbarer Bereich zum Tüfteln und Ausprobieren. Dort stehen bereits eine Nähmaschine und ein 3D-Drucker, die demnächst in Betrieb genommen werden. Eine erhöhte Fläche inmitten der Bibliothek lässt sich schnell zu einer Bühne umbauen. Dort können künftig verschiedene Veranstaltungen stattfinden. „Essener Bürger*innen werden auch Gelegenheit haben, ihre eigenen Aktionen und Veranstaltungen in der Bibliothek zu starten“, so Schnick, „Interessierte dürfen uns gerne ansprechen.“ Sabine Schnick wird sich gemeinsam mit drei Mitarbeitenden um die Bibliothek und deren Besucher*innen kümmern.
„Auch die entleihbaren Medien, wie etwa Bücher oder Spiele sind natürlich immer noch vorhanden“, erklärt Anja Flicker, „über 20.000 nutz- und ausleihbare Medien stehen in der Bibliothek bereit. Die Medien sind jetzt überwiegend an die Wände gerückt, um auf der Fläche den Menschen Platz zu machen.“
Die Gesamtkosten für die neue Bibliothek belaufen sich auf etwa 1.235.000 Euro. Das Projekt wird mit Fördermitteln des Landes NRW in Höhe von 475.530 Euro unterstützt. Dazu kommen 28.179,20 Euro EU-Fördergelder im Rahmen von REACT-EU sowie 2.318 Euro von der Bezirksvertretung Huttrop (Bezirk I).