Düsseldorf – Bürgermeister Josef Hinkel hat die Auszeichnung im Rahmen eines Empfangs im Rathaus der Landeshauptstadt Düsseldorf überreicht. Auszug aus der Vorschlagsbegründung: Günter Haverkamp hat durch sein langjähriges friedens- und asylpolitisches Engagement insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe auszeichnungswürdige Verdienste erworben.
Herr Haverkamp ist verheiratet. Beruflich war Herr Haverkamp zunächst als Speditionskaufmann tätig, später als freier Journalist. Seit 2015 ist er im Ruhestand und gegen geringes Entgelt als Geschäftsführer des Düsseldorfer Vereins „Aktion Weißes Friedensband e. V.“ beschäftigt.
Seit 1984 war Günter Haverkamp als Vordenker und Initiator federführend am Aufbau eines Flüchtlingsrates in Nordrhein-Westfalen beteiligt. 1986 wurde er dann erster Geschäftsführer und Sprecher des Flüchtlingsrates, der seit Anfang der 1990er Jahre als Verein eingetragen ist, als Netzwerk von Asylarbeitskreisen fungiert und ein alljährliches „Asylpolitisches Forum“ veranstaltet.
Im Jahr 1986, als es noch keine Publikationen zum Thema Asylrecht gab, entwickelte Günter Haverkamp seine eigene Zeitschrift namens „Informationsdienst Asyl (ID-Asyl)“ mit relevanten Informationen zu rechtlichen und politischen Entwicklungen, die auch die Aktivitäten lokaler Initiativen beschrieb. Hieraus entwickelte sich unter Günter Haverkamps Leitung ab 1988 ein wissenschaftlich arbeitender Verein, in dem sich auch Sozialwissenschaftler mit den Ursachen von Flucht und Vertreibung beschäftigten.
Vor dem Hintergrund des 2003 drohenden lrak-Krieges entstand unter maßgeblicher Mitwirkung von Herrn Haverkamp dann der bundesweit agierende Verein „Aktion Weißes Friedensband e. V.“, in dem Herr Haverkamp Bildungsaktionen und Projekte gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aller Schulformen entwickelt, in denen diese die oftmals schwierige Situation Gleichaltriger kennen lernen und mit denen eigenständiges und politisch verantwortliches Handeln angestoßen wird. Schwerpunktthemen des Vereins sind unter anderem die Kinderarbeit auf Tabakfeldern, sexualisierte Gewalt und Kinderprostitution, Kindersoldaten, Kinderrechte, das Wahlrecht, die Schülermitwirkung und die Verhinderung von Genitalbeschneidung bei Frauen und Mädchen.
Im Jahr 2007 initiierte Herr Haverkamp in Düsseldorf einen „Runden Tisch gegen Genitalbeschneidung bei Mädchen“, der seither in einem Arbeitskreis auf Landesebene und seit 2009 auch auf kommunaler Ebene Projekte und Maßnahmen erarbeitet, um die Bevölkerung auf dieses sensible Thema aufmerksam zu machen.
2009 griff Herr Haverkamp auch den internationalen sogenannten „Red Hand Day“ auf und beteiligte sich unter dem Dach des „Deutschen Bündnisses Kindersoldaten“, das sich für Kinderrechte und gegen den Einsatz von Kindersoldaten engagiert, an der „Aktion Rote Hand“, bei der Kinder, Jugendgruppen und Schulen bei gemeinsamen Aktionen gegenüber politischen Gremien wie dem Düsseldorfer Jugendparlament, dem Landtag Nordrhein-Westfalen oder der Kinderkommission des Deutschen Bundestages gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten protestieren.
Durch gemeinsame Auftritte mit dem Jugendamt der Stadt Düsseldorf beim jährlichen Fest zum Weltkindertag oder zum 30. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention hat Herr Haverkamp mit der „Aktion Weißes Friedensband e. V.“ und der „Aktion Rote Hand“ regelmäßig auf regional begrenzte wie auch internationale Problemlagen, Gefahren und Ungerechtigkeiten in der Welt aufmerksam gemacht und sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen benachteiligter Kinder und Jugendlicher eingebracht.
Günter Haverkamp hat sich in den vielen Jahren seines Engagements stets unermüdlich und mit großem persönlichem Einsatz und Gerechtigkeitssinn für die Rechte von Menschen in prekären Lebenssituationen stark gemacht. Dabei ist er nicht nur ein erfolgreicher Netzwerker, sondern auch ein überzeugter Friedensaktivist.