Rhein-Kreis Neuss – Zunächst trafen sich die Besucher aus Polen mit dem Partnerschaftskomitee des Rhein-Kreises Neuss im Landtag in Düsseldorf, wo sie vom Neusser Abgeordneten Dr. Jörg Geerlings begrüßt und zu einem Rundgang eingeladen wurden. Der Politiker ist stellvertretendes Mitglied der Parlamentariergruppe NRW-Polen-Ukraine-Mittel-/Osteuropa-Baltikum und hat bereits an der Universität Danzig über das Thema Verfassungsrecht gelehrt. An der anschließenden Gesprächsrunde nahm auch Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Chef der Staatskanzlei, teil.
Der nächste Tag begann im Kulturzentrum des Rhein-Kreises Neuss in Sinsteden mit der gemeinsamen Sitzung der Partnerschaftskomitees. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verglich die langjährige Beziehung der beiden Kreise mit einer guten Ehe, die immer noch von Engagement und Tatendrang geprägt sei. Nun gelte es, mit großem Einsatz die Projekte für junge Menschen fortzusetzen und die geplanten Austauschvorhaben zu unterstützen. So gibt es etwa das Angebot einer Auto- und Motorrad-Werkstatt in Korschenbroich, ein bis zwei Jugendliche aus dem Technischen Schulkomplex Mikolów für einen sechswöchigen Zeitraum im Bereich Elektromobilität auszubilden.
Die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Rhein-Kreises Neuss, Angela Stein-Ulrich, unterstrich die Vorfreude auf das Jubiläumstreffen der Komitees zum 30-jährige Bestehen der Partnerschaft in Mikołów, das zum Welttag der Partnerstädte im April 2024 stattfindet. In einem Grußwort lobte der Vizekonsul der Republik Polen in Köln, Aleksander Wachciński, die langjährige Zusammenarbeit mit über 120 Projekten und wünsche weiterhin viel Erfolg.
Die Partnerschaftskomitees tauschten sich über den Stand der laufenden Projekte aus. Kreisdezernent Martin Stiller und Grazna Nazar, Dezernentin für Bildung des Kreises Mikolów, beleuchteten sie näher. Landrat Petrauschke führte die Gäste schließlich durch das Kultur- und Landwirtschaftsmuseum, bevor es mit dem Bus weiterging. Ziele waren das RWE-Informationszentrum in Frimmersdorf, der Tagebau Garzweiler und die Zollfeste Zons, wo die Mitglieder beider Komitees von Dormagens stellvertretender Bürgermeisterin Katja Creutzmann begrüßt und zu einem Rundgang durch das in vielen Farben beleuchtete Gelände der Burg Friedestrom eingeladen wurden.
Am letzten Tag folgte nach einem feierlichen Gottesdienst im Nikolauskloster die kurze Fahrt nach Schloss Dyck zu einer Führung durch Garten und Gebäude. Tatjana Kunkel, Projektkoordinatorin der Stiftung Schloss Dyck, zeigte, wie man die Bäume im Park angesichts der veränderten Klimabedingungen widerstandsfähig gegen Hitze und Schädlingsbefall macht. Es folgten Besuche im Museum Insel Hombroich und in der Skihalle in Neuss, wo eine Solaranlage einen bedeutenden Anteil der benötigten Energie produziert. Auf Wunsch des Kreises Mikolów kam es außerdem in der Feuerwache und in der Polizeidienststelle in Grevenbroich zu einem jeweils ausführlichen Erfahrungsaustausch.